Eine Mitarbeiterin des Weißen Hauses beleidigt den todkranken Senator John McCain. Das Zitat gelangt an die Öffentlichkeit - zu viel für Donald Trump. In einem Tweet bezeichnet er die Enthüller als "Verräter und Feiglinge".

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Nach dem neuerlichen Bekanntwerden interner Gespräche im Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump undichten Stellen den Kampf angesagt.

Trump wütet auf Twitter gegen Leaks aus dem Weißen Haus

"Die sogenannten Enthüllungen, die aus dem Weißen Haus kommen, sind eine massive Übertreibung seitens der Fake-News-Medien, um uns so schlecht aussehen zu lassen wie möglich", schrieb Trump am Montag in einer wütenden Twitter-Botschaft.

"Jetzt, wo das gesagt ist - die Enthüller sind Verräter und Feiglinge, und wir werden herausfinden, wer sie sind!"

Zuletzt war vor dem Wochenende die abfällige Bemerkung einer Mitarbeiterin des Weißen Hauses über den krebskranken Senator John McCain nach außen gedrungen. US-Berichten zufolge hatte die zum Kommunikationsstab gehörende Mitarbeiterin Kelly Sadler in einer internen Sitzung zum Widerstand des Senators gegen die designierte CIA-Chefin Gina Haspel gesagt: "Es macht nichts, er stirbt sowieso."

Der 81-jährige McCain leidet an einem Hirntumor. Ärzte hatten das Geschwulst im vergangenen Juli entdeckt, als sich der Ex-Präsidentschaftskandidat der Republikaner wegen eines Blutgerinnsels über dem Auge einer Operation unterziehen musste. Der ehemalige Vietnam-Kriegsgefangene steht der nominierten CIA-Chefin kritisch gegenüber, weil sie an der Folter von Gefangenen durch den Auslandsgeheimdienst nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beteiligt gewesen sein soll. In dieser Woche soll im Senat über Haspels Nominierung abgestimmt werden.

Keine offizielle Stellungnahme des Weißen Hauses

Das Weiße Haus wollte sich nicht zu Sadlers Bemerkungen äußern. "Ich werde keine Äußerung bestätigen, die aus einem internen Stabstreffen durchgesickert ist", sagte Trump-Sprecherin Sarah Sanders am Freitag (Ortszeit). In einer Mitteilung des Weißen Hauses hieß es nur: "Wir respektieren den Dienst von Senator McCain an unserer Nation. Wir schließen ihn und seine Familie in dieser schwierigen Zeit in unsere Gebete ein."

McCains Tochter Meghan McCain sagte dem Sender ABC am Freitag, sie verstehe nicht, wie Sadler noch immer im Amt sein könne. McCains Ehefrau Cindy wandte sich direkt via Twitter an Sadler: "Wenn ich Sie daran erinnern darf, mein Mann hat eine Familie, 7 Kinder und 5 Enkel." Der ehemalige Vize-Präsident Joe Biden sagte laut Berichten am Freitag in einer Mitteilung: "Die Leute haben sich gefragt, wann der Anstand bei dieser Regierung den Tiefpunkt erreichen würde. Gestern ist es passiert." (mgb/afp/dpa)

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