Seit 2017 regiert Donald Trump als Präsident die USA und möchte nicht nur bestimmen, was amerikanisch ist, sondern vor allem auch, wer. In aktuellen Tweets äußert er sich unverhohlen rassistisch gegenüber politischen Gegnerinnen.
Mehrere Demokratinnen im US-Kongress haben Präsident
Sie reagieren damit auf einen Tweet des Präsidenten vom Sonntag, in dem er sie aufgefordert hatte, "in ihre Länder zurückzugehen" und dabei zu helfen, "die total kaputten und von Kriminalität befallenen Orte in Ordnung zu bringen, aus denen sie gekommen sind."
Trump warf den Politikerinnen vor, den "Bürgern der Vereinigten Staaten, der größten und mächtigsten Nation der Erde, bösartig zu erzählen, wie unsere Regierung geführt werden muss".
Trump nannte zwar keine Namen, spielte aber unmissverständlich auf eine kleine Gruppe junger und aufstrebender demokratischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus an.
Trump attackiert gebürtige Amerikanerinnen
Das Problem: Drei der wohl angesprochenen Frauen wurden in den USA geboren, eine vierte kam als Kind aus Somalia und wurde im Alter von 17 Jahren US-Staatsbürgerin.
"So sieht Rassismus aus. Wir sind das, was Demokratie ist, wir gehen nirgendwo hin", twitterte die afroamerikanische Abgeordnete Ayanna Pressley, die in Chicago im US-Bundesstaat Illinois geboren wurde.
"Kein Bully, selbst dieser rassistische Präsident nicht", werde sie von ihrer Arbeit für ihre Wähler abhalten, twitterte Rashida Tlaib. Sie wurde als Kind palästinensischer Eltern in Detroit im US-Bundesstaat Michigan geboren.
Die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, deren Vorfahren aus Puerto Rico stammen, twitterte, der Präsident habe vor der Welt mit seinem weißen Nationalismus geprahlt. Sie stammt aus der Bronx in New York.
Die in Somalia geborene und mit ihren Eltern eingewanderte Abgeordnete Ilhan Omar twitterte: "Sie (Trump) schüren weißen Nationalismus, weil Sie wütend auf uns sind, dass wir im Kongress dienen und gegen ihre hasserfüllte Agenda kämpfen."
Tlaib und Omar sind die ersten beiden muslimischen Frauen, die in den Kongress eingezogen sind. Omar ist zudem die erste farbige Muslimin in dieser Versammlung.
Nancy Pelosi wirft Trump das "weiße Amerika" vor
Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses und Frontfrau der Demokraten,
Pelosi twitterte, die fremdenfeindlichen Äußerungen Trumps seien dazu gedacht, die Nation zu spalten. Der Präsident zeige, dass es schon immer sein Ziel gewesen sei, "Amerika wieder weiß zu machen".
Trump, dessen Großväter aus der Pfalz und aus Schottland stammen und Ende des 19. Jahrhunderts in die USA einwanderten, reagierte auf die Kritik. Trump warf den Demokraten vor, sie würden Menschen verteidigen, die schlecht über das Land redeten und Israel hassten.
Scharfe Kritik an Trump äußerten auch prominente Präsidentschaftsbewerber der Demokraten. "Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben keinen Platz in Amerika", schrieb Ex-Vize-Präsident Joe Biden.
Trumps verbale Attacke fiel auf den Tag, für den der Präsident großangelegte Razzien gegen Menschen ohne Aufenthaltspapiere in den USA angekündigt hatte. (hau/dpa/AFP) © dpa
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