Steht die USA vor der nächsten Immobilienkrise? Als Folge der Corona-bedingten Massenarbeitslosigkeit in den Staaten droht laut einer Studie bis zu 43 Prozent aller Miethaushalte die Zwangsräumung.

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Wegen der Corona-Krise droht Wissenschaftlern zufolge zwischen 30 und 40 Millionen Mietern in den USA in den kommenden Monaten eine Zwangsräumung. Damit könnten bis zu 43 Prozent aller Miethaushalte betroffen sein, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Es drohe die "womöglich schwerwiegendste Unterkunftskrise in der Geschichte" des Landes, warnten die Experten renommierter Einrichtungen wie dem Massachusetts Institute of Technology und der Universität Princeton.

Minderheiten besonders gefährdet

Grundlage für die Analyse sind demnach vor allem Befragungen von Mietern und deren Angaben zu ihrer finanziellen Situation. Besonders stark gefährdet sind demnach Angehörige von Minderheiten, darunter Schwarze und Latinos.

Ein vorübergehendes Verbot von Zwangsräumungen auf Bundesebene für bestimmte Immobilien lief Ende Juli aus. Ähnliche Regelungen in mehreren Bundesstaaten sind ebenfalls ausgelaufen. Die Demokraten im Kongress haben daher ebenfalls gewarnt, dass Millionen Amerikanern, die wegen der Coronavirus-Pandemie ihren Job und damit ihr Einkommen verloren haben, die Zwangsräumung droht.

Räumung nur aufgeschoben statt aufgehoben?

Derzeit laufen Verhandlungen über ein weiteres Konjunkturpaket, das auch Mieter erneut schützen soll. Bislang konnten sich Regierung, Republikaner und Demokraten aber nicht einigen. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Mieter bestimmter Immobilien, auf die der Bund Einfluss hat, notfalls über eine Verordnung zu schützen. Die Demokraten monieren aber, dass insolventen Mietern mit Finanzmitteln geholfen werden müsse, da eine Räumung sonst nur aufgeschoben wäre.

Die Corona-Pandemie hat in den USA zu Massenarbeitslosigkeit und einem schweren wirtschaftlichen Einbruch geführt. (best/dpa)

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