Auszubildende in der deutsch-französischen Grenzregion können den praktischen Teil ihrer Berufsausbildung künftig auch im jeweiligen Partnerland machen.

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Dies ist Teil eines Regierungsabkommens, das die Außenministerinnen beider Länder, Annalena Baerbock (Grüne) und Catherine Colonna, am Freitag im elsässischen Lauterbourg unterzeichnet haben. "Es ersetzt frühere Abkommen und hebt diesen Teil der Zusammenarbeit auf eine neue Ebene", sagte Baerbock.

"Wenn der Austausch zwischen Sprachen und Kulturen klappt, dann ist das ein riesiger Schatz für uns alle", betonte sie. Das Abkommen solle zudem ein Vorbild für andere Grenzregionen werden.

"Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell", betonte der baden-württembergische Europa-Staatssekretär Florian Hassler (Grüne). Er zeigte sich zuversichtlich, dass Berlin und Paris künftig noch eine "verlässliche Finanzierungslösung" aushandeln, "damit das neue Abkommen in der Praxis dauerhaft Bestand haben wird".

Anke Rehlinger, die deutsch-französische Kultur-Bevollmächtigte, nannte das Abkommen einen "Meilenstein". "Die praktische Berufsausbildung im Nachbarland öffnet jungen Menschen viele Türen – nicht nur in Grenzregionen, sondern auch auf dem nationalen und globalen Arbeitsmarkt", betonte sie. Das Abkommen sei auch eine Antwort auf die wachsende Zahl offener Ausbildungsstellen in beiden Ländern.

Baerbock und Colonna hatten zuvor das seit 1999 geplante Wasserwerk Steinfeld in Rheinland-Pfalz besucht, in dem Trinkwasser für die Südpfalz und das Nord-Elsass produziert werden soll. "Eine der zahlreichen Erfolgsgeschichten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit", sagte Baerbock.

Der Besuch bildete den Abschluss von Baerbocks diesjähriger Deutschlandreise, bei der es um das Thema "Widerstandsfähigkeit" ging. Sie habe sie bewusst im deutsch-tschechischen Grenzgebiet begonnen und im deutsch-französischen Grenzgebiet beendet, sagte Baerbock. "In den Grenzregionen schlägt das Herz Europas", betonte Baerbock.  © AFP

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