Die Dortmunder Polizei will die beiden Demonstrationen von Rechtsextremen noch einmal kritisch nachbereiten. Damit reagieren die Beamten auf Kritik.

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Nach Kritik an ihrem Einsatz bei zwei Demonstrationszügen von Rechtsextremen will die Dortmunder Polizei den Abend nochmals unter die Lupe nehmen. "Wir setzen eine Nachbereitungsgruppe ein", teilte das Polizeipräsidium am Sonntag mit. Der Anspruch der Dortmunder Polizei sei es, den Rechtsextremismus mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu bekämpfen. "Die Bilder von Freitagabend wirken jedoch verstörend. Es wird zu überprüfen sein, ob wir in der Einsatzbewältigung unserem Anspruch gerecht geworden sind", heißt es weiter.

Polizei hatte Kritik zunächst zurückgewiesen

Zunächst hatte die Polizei die Kritik zurückgewiesen. Das Polizeipräsidium hatte nach eigenen Angaben im Vorfeld den Anmeldern Auflagen gemacht. Das Oberverwaltungsgericht in Münster aber hatte den Auflagenbescheid abgelehnt. "Die Polizei Dortmund hat nach Beschreitung des Rechtsweges durch die Instanzen die Verpflichtung, im Rahmen des demokratischen Rechtsstaatsprinzips eine Versammlung nach Artikel 8 des Grundgesetzes zu ermöglichen", teilte die Behörde mit.

Am Freitagabend waren Demonstrationszüge von Rechtsextremisten durch zwei Dortmunder Vororte gezogen. Dabei skandierten die Teilnehmer offen antisemitische Parolen. Kritik gab es daraufhin, weil die Polizei nicht eingegriffen hatte. Nach Angabe der Polizei wurden die Aufzüge der knapp 200 Extremisten von 80 Beamten in Uniform und zivil begleitet. Zudem hat die Polizei mehrere Strafverfahren eingeleitet. Das Verhalten und die Ausrufe einiger Teilnehmer seien dokumentiert worden, teilte die Polizei mit. Jetzt werde überprüft, ob die Vorfälle strafrechtliche Relevanz hätten.  © dpa

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