Anfang des Monats hatte Christian Buchmann (ÖVP) seinen Doktortitel abgeben müssen, nun tritt der steirische Wirtschaftslandesrat zurück. Er soll Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben.
Einen Rücktritt hatte er zunächst abgelehnt – und dabei auch auf die Rückendeckung seiner Partei zählen können. Doch nun zieht der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) doch die Konsequenzen aus der Plagiatsaffäre: Am Dienstagmorgen gab sein Büro bekannt, dass Buchmann von seinem Amt zurücktreten werde.
Christian Buchmann: "Fehler wiegt schwer"
"Ich musste in den letzten Tagen zur Kenntnis nehmen, dass ein Fehler vor 17 Jahren schwerer wiegt als Leistungen in der Gegenwart und Ideen für die Zukunft", so Buchmann.
Bei der Landtagssitzung am kommenden Dienstag wird er offiziell aus seiner Funktion scheiden, die er seit 2005 innehatte.
"Gravierende Verstöße" in Doktorarbeit
Buchmann war Anfang April sein Doktortitel aberkannt worden. Er habe in seiner Dissertation nicht sauber zitiert, es handle sich um "gravierende Verstöße", hatte die Karl-Franzens-Universität in Graz bekannt gegeben.
Der Präsident der Universitätenkonferenz, Rektor Oliver Vitouch, forderte daraufhin Buchmanns Rücktritt – Buchmann selbst aber lehnte dies zunächst ab.
Reaktionen: "Absolut richtig"
Dass sich Buchmann nun doch zum Rücktritt durchrang, rief positives Echo in den anderen Parteien hervor. Es sei "die richtige Entscheidung", befand der steirische Grünen-Landessprecher Lambert Schönleitner - "vor allem vor dem Hintergrund der wüsten und völlig irrationalen ÖVP-Verteidigungs-Strategie der letzten Tage".
"Absolut richtig" fand auch SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer die Entscheidung. Er dankte Buchmann "für die gute fachliche Zusammenarbeit, vor allem bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und für den stabilen Landeshaushalt."
Für den steirischen FPÖ-Chef Mario Kunasek war Buchmanns Rücktritt der "einzig logische Schritt" nach dem "Vertrauensverlust": Der öffentliche Druck war einfach zu groß. Die steirische Volkspartei "konnte nicht zur Tagesordnung übergehen", befand Kunasek. (af)
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