Kurz vor der dritten Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin hat der Leiter der ukrainischen Agentur für Wiederaufbau, Mustafa Najem, seinen Rücktritt eingereicht. "Seit November letzten Jahres sieht sich das Team der Agentur mit ständigem Widerstand und der Schaffung künstlicher Hindernisse konfrontiert", begründete Najem am Montag seinen Schritt bei Facebook.
Najem beklagte die Unterfinanzierung seiner Behörde und übermäßige Bürokratie, die Wiederaufbaumaßnahmen künstlich verzögerten. Seit der Entlassung von Infrastrukturminister Olexander Kubrakow Anfang Mai sei die weitere Arbeit unmöglich geworden. Den Ausschlag zum Rücktritt habe die von Ministerpräsident Denys Schmyhal verweigerte Genehmigung für eine Dienstreise zur Wiederaufbaukonferenz nach Berlin gegeben. Dienstag und Mittwoch ist die bisher dritte internationale Konferenz geplant.
Einem Medienbericht zufolge geht mit Najem ein Großteil seines Teams, was die weitere Arbeit der Agentur in Frage stellt. Najem leitete die Agentur seit Januar 2023. International bekannt wurde der ehemalige Journalist durch seine aktive Rolle beim Beginn der prowestlichen Proteste im Herbst 2013.
Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Der Krieg hat nach Schätzungen Schäden in Höhe von mehreren Hundert Milliarden Euro verursacht. © dpa
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