Die türkische Regierungspartei AKP bringt über ihren Ableger UETD Austria Beschwerde gegen die Tageszeitung Österreich ein. Hintergrund ist ein Artikel zu dem umstrittenen Gedicht von Jan Böhmermann - Herausgeber Fellner will sich nicht "zensurieren" lassen.

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Die Erdogan-nahe Gruppierung UETD Austria hat eine Beschwerde beim Presserat gegen die Tageszeitung "Österreich" eingereicht. Das kündigt sie am Freitag auf ihrer Facebook-Seite an.

Die UETD Austria sieht in einem Artikel zum Schmähgedicht von Jan Böhmermann eine "eklatante Beleidigung und skandalöse Herabwürdigung von Erdogan" und fordert eine sofortige Richtigstellung und eine Erklärung von "Österreich".

Stellungnahme von prominenten Künstlern

In dem "Österreich"-Bericht hatten prominente Künstler wie Werner Schneyder und Erwin Steinhauer zu dem Schmähgedicht Stellung genommen. Gegen diese Stellungnahmen will die UETD Austria beim Presserat Beschwerde einlegen - diese "können keineswegs durch die Meinungsfreiheit in Österreich gedeckt sein".

Weiters wirft die UETD Austria der Tageszeitung vor, die Grenze der zulässigen Satire und Berichterstattung überschritten zu haben.

"Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner verurteilte die Beschwerde in einer Aussendung. Man habe das Gedicht von Böhmermann "in kritisch distanzierter Form abgedruckt". Man wolle sich durch das Vorgehen der UETD Austria weder "einschüchtern" noch "zensurieren" lassen. (rs)

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