Dem österreichischen Bundesheer fehlen nach einem detaillierten Zustandsbericht Milliarden Euro, um den Schutz der Bevölkerung flächendeckend gewährleisten zu können.
Der am Dienstag veröffentlichte und von Experten des Heeres verfasste Report empfiehlt daher mehr als eine Verdopplung des Budgets bis 2030. Kurzfristig wird eine Erhöhung von derzeit 2,2 auf 3,1 Milliarden Euro empfohlen. Bis 2030 soll der Finanzrahmen nach Ansicht der Autoren dann auf ein Prozent der Wirtschaftsleistung anwachsen - das entspricht rund 5,62 Milliarden Euro. Zusätzlich gebe es einen Investitionsbedarf von mehr als 16 Milliarden Euro.
"Ein flächendeckender Schutz der österreichischen Bevölkerung ist jetzt schon nicht mehr gewährleistet", sagte Verteidigungsminister Thomas Starlinger am Dienstag bei der Präsentation des Berichts. "Eine ganz große Baustelle ist die Drohnenabwehr. Außer ein paar Sensoren haben wir nichts", so Starlinger.
Personelle Sorgen beim Bundesheer
Das Bundesheer plagen zudem auch personelle Sorgen. Die Österreichische Sicherheitsstrategie gibt einen Gesamtrahmen von 55.000 Soldaten vor. Laut Bericht werden zur Erfüllung dieses Ziels rund 24.000 Berufssoldaten und Zivilbedienstete zusätzlich gebraucht.
Die Autoren nennen unter anderem eine Rückkehr zum achtmonatigen Grundwehrdienst als eine notwendige Maßnahme, um das Heer fit für die Zukunft zu machen. Derzeit müssen junge Männer in Österreich einen sechsmonatigen Grundwehrdienst leisten. © dpa
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