Großbritanniens Außenminister David Cameron steht wegen Angaben zu seinen Finanzen in der Kritik. Eine Oppositionspolitikerin und mehrere Organisationen forderten von dem 57-Jährigen, mögliche Interessenkonflikte aus früheren Jobs und Investments deutlicher offenzulegen. Dabei geht es auch um Beziehungen zu China. Cameron, der bis 2016 selbst Premierminister war, hatte vor rund einem Monat das Außenministerium seines Landes übernommen.
"Wenn er nichts zu verstecken hat, hat er nichts zu befürchten", sagte die Abgeordnete Wendy Chamberlain von den oppositionellen Liberaldemokraten der Nachrichtenagentur PA zufolge. Sie warf der konservativen Regierung Vertuschung vor.
Zuvor war eine aktualisierte Übersicht zu den Engagements von Regierungsmitgliedern veröffentlicht worden. Darin wird etwa Camerons Tätigkeit für eine Redneragentur in Washington genannt. Es werde aber nicht erwähnt, von welchen einzelnen Klienten Cameron bezahlt worden sei, schrieb die Zeitung "Times". Auch Wohltätigkeitsorganisationen und eine Gastprofessur in Abu Dhabi würden genannt. Das sei aber nur ein Teil seiner früheren Positionen.
Luke de Pulford von dem internationalen Zusammenschluss Inter-Parliamentary Alliance on China kritisierte, Camerons Angaben würden nicht den Transparenzansprüchen entsprechen, die Menschen in Großbritannien zurecht erwarten dürften. "Falls Cameron Geld bekommen hat, um Lobbyarbeit für andere Staaten zu machen, muss er damit offen umgehen", zitierte die "Times" de Pulford. Auch Transparency International UK forderte mehr Transparenz von Cameron. © dpa
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