Die britische Regierung hat eine neue Partnerschaft zwischen Strafverfolgungsbehörden und Internetkonzernen angekündigt, mit deren Hilfe die illegale Einreise über den Ärmelkanal eingedämmt werden soll.

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"Um die Boote zu stoppen, müssen wir das Geschäftsmodell der abscheulichen Menschenhändler an der Quelle bekämpfen", erklärte Premierminister Rishi Sunak am Samstag. Das bedeute, "härter gegen ihre Versuche vorzugehen, Menschen in diese illegalen Überfahrten zu locken", erläuterte Sunak.

Die neue Partnerschaft zwischen der britischen Kriminalpolizei NCA und Unternehmen wie Meta, Tiktok und Twitter, das in "X" umbenannt wurde, zielt laut Downing Street auf Inhalte in Verbindung zu Menschenhandel in den Online-Netzwerken. Dazu gehören etwa Angebote für gefälschte Dokumente, Gruppenrabatte, oder falsche Behauptungen über eine sichere Überfahrt.

Sunaks Tory-Regierung hat ein Ende der gefährlichen Ärmelkanalüberquerungen von Nordfrankreich in kleinen Booten versprochen, musste jedoch einige Rückschläge einstecken. So wurde der umstrittene Plan, illegale Einwanderer nach Ruanda abzuschieben von den Gerichten einkassiert. Die geplante Unterbringung von Asylbewerbern auf einer Art riesigem Hausboot in Südengland, um Unterbringungskosten zu sparen, musste immer wieder verschoben werden.

Legale und illegale Einwanderung ist seit langem ein wichtiger politischer Zankapfel in Großbritannien und war eines der Kernthemen beim Brexit-Referendum 2016. Mehr als 45.000 Menschen erreichten die südenglische Küste in kleinen Booten 2022 - eine Zunahme um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Vergangenen Monat beschloss Sunaks Regierung ein umstrittenes und von den Vereinten Nationen kritisiertes Gesetz, dass allen illegalen Einwanderern das Recht auf Asyl abspricht.   © AFP

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