Nach Angela Merkels angekündigtem Rückzug vom CDU-Vorsitz ist der Druck auf Horst Seehofer weiter gestiegen. Noch ist der 69-Jährige als CSU-Chef und Innenminister im Amt - doch sein politisches Schicksal könnte schon in zwei Wochen besiegelt sein.

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Die Zukunft von (Noch-)CSU-Chef Horst Seehofer könnte sich bereits am übernächsten Wochenende entscheiden, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.

Dem Bericht zufolge erwarten Partei-Insider, dass bei einem Treffen der einflussreichen CSU-Bezirkschefs in München am 10. und 11. November ein Beschluss über einen Sonderparteitag fällt, der bis zum 15. Dezember die Führungsfrage in der CSU klären soll.

Voraussetzung dafür sei, dass es zuvor eine Einigung über den Nachfolger an der Spitze der Christsozialen gebe. Eine Kampfkandidatur wie bei der CDU solle es nicht geben.

Herrmann: Seehofer wird sich noch vor Parteitag äußern

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann rechnet damit, dass es bald Klarheit über die politische Zukunft Seehofers geben wird.

Die CSU werde klären, wie sie sich "strategisch, inhaltlich und personell" aufstellen werde, sagte Herrmann im Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Dazu werde es auch noch einen Parteitag in diesem Jahr geben. "Horst Seehofer selbst wird sich aber sicher schon im Vorfeld des Parteitags zu seiner Zukunft äußern", betonte der bayerische Innenminister.

Seehofer will nicht "Watschnbaum" sein

Vertraute von Seehofer gehen davon aus, dass dieser seinen Posten Verfügung stellen wird. Der CSU-Chef hatte sich bereits offen für einen Parteitag gezeigt, auf dem über Konsequenzen aus der Pleite bei der Landtagswahl in Bayern entschieden werden soll. Dazu zählten auch personelle Fragen, "über die zu diskutieren ich durchaus auch bereit bin", sagte Seehofer.

Im Bayerischen Rundfunk hatte der 69-Jährige nach der Wahl zudem einen Rücktritt angedeutet. Er werde sich für den Absturz der CSU auf 37,2 Prozent nicht alleine verantwortlich machen lassen. "Noch mal mache ich einen Watschnbaum nicht", sagte Seehofer. "Eher stelle ich mein Amt als Parteivorsitzender zur Verfügung - ich glaube, klarer kann man sich nicht ausdrücken."

Zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) würde es einer Forsa-Umfrage vom 22. Oktober zufolge begrüßen, wenn Seehofer sowohl den Posten als CSU-Chef als auch das Amt des Innenministers räumen würde. (jwo/dpa/AFP)

Verwendete Quellen:

  • Bild Online: "Fahrplan für Seehofer-Nachfolge steht" (hinter Bezahlschranke)
  • Material von dpa und AFP
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