Trotz Annäherung mit den USA scheint Nordkorea weiter an seinem Raketenprogramm zu basteln. Satellitenfotos legten dies nahe, schreibt die "Washington Post". Ganz überraschend käme das allerdings nicht - denn Kim Jong Un hatte bei seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump keinerlei Zusagen gemacht, wann und wie er abrüsten wolle.
Trotz Gesprächen mit den USA über den Abbau seines Atomwaffenprogramms scheint Nordkorea nach Medienberichten weiterhin Raketen herzustellen.
Geheimdienste in den USA hätten Hinweise darauf, dass Nordkorea in einer Forschungseinrichtung nahe Pjöngjang möglicherweise ein bis zwei neue Interkontinentalraketen baue, die potenziell amerikanisches Festland erreichen könnten, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf Regierungsbeamte.
Satellitenfotos als Beleg
Als Beleg hätten die Informanten Satellitenfotos von Aktivitäten in der Anlage von Sanumdong vorgelegt, in der Nordkorea seine "ersten ballistischen Interkontinentalraketen" gebaut habe, schrieb die Zeitung. "Wir sehen, dass sie weiter daran arbeiten, genau wie zuvor", wurde ein Beamter zitiert. Dabei gehe es um eine Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15.
Das Singapurer Gipfeltreffen zwischen US-Präsident
Mike Pompeo bezeichnete Gespräche dennoch als "produktiv"
Erst in der vergangenen Woche hatte US-Außenminister Mike Pompeo bei einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, Nordkorea stelle weiterhin Atommaterial her. Die laufenden Gespräche mit Pjöngjang bezeichnete er jedoch als "produktiv". Es gebe "Fortschritte".
Nordkoreas kommunistische Führung, die den USA jahrelang eine "feindselige Politik" vorgeworfen hatte, sieht im Bau von Langstreckenraketen eine Überlebensgarantie.
Pompeo hatte mit Blick auf die Abrüstungsgespräche mit Pjöngjang betont, beide Länder hätten noch einen "verdammt langen Weg" vor sich. (szu/dpa/afp)
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