Die deutschen Behörden haben seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel einem Bericht zufolge eine deutliche Zunahme antisemitischer Hasskommentare im Internet registriert. Die hessische Hatespeech-Meldestelle "Hessen gegen Hetze" etwa verzeichnete seitdem rund 350 Meldungen über antisemitische Inhalte, berichtete das Magazin "Spiegel" am Montag. Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt fand demnach außerdem 200 weitere strafrechtlich relevante Beiträge.

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In diesen werde etwa öffentlich zu Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland aufgerufen, sagte Sebastian Zwiebel, ein Sprecher der Stelle dem "Spiegel". Erste Tatverdächtige seien bereits identifiziert worden.

Bei der Generalstaatsanwaltschaft München wurde seit dem Hamas-Angriff ebenfalls "ein deutlicher Anstieg antisemitischer Postings" in den sozialen Netzwerken festgestellt, wie Oberstaatsanwalt Sebastian Murer dem Magazin sagte. Mit Kommentaren wie "Bomben auf Israel" würde in manchen Beiträgen etwa zur Vernichtung Israels aufgerufen, was den Anfangsverdacht einer öffentlichen Aufforderung zu Straftaten erfülle. Anzeigen im Kontext des Überfalls der Hamas würden momentan prioritär behandelt, sagte Murer demnach.

Das Bundeskriminalamt (BKA) stellte dem Bericht zufolge ebenfalls eine "spürbare Zunahme" von Hinweisen fest und verfolgt seit Anfang Oktober rund 60 Online-Postings mit antisemitischem Hintergrund. Dem Bericht zufolge handelt es sich dabei meist um mutmaßliche Volksverhetzungen.  © AFP

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