US-Präsident Donald Trump hat die Stadt Baltimore in ein schlechtes Licht gerückt. Das gefällt CNN-Moderator Victor Blackwell ganz und gar nicht. Er gab jetzt mit einem emotionalen Statement Kontra.

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Ein "widerliches, von Ratten und Nagern befallenes Drecksloch": Mit diesen Worten hat US-Präsident Donald Trump in seiner Twitter-Tirade gegen den afroamerikanischen Abgeordneten Elijah Cummings die Stadt Baltimore betitelt.

Cummings gilt als Trump-Kritiker und repräsentiert den siebten Kongressbezirk des US-Bundesstaates Maryland im Abgeordnetenhaus. Dort leben mehrheitlich Afroamerikaner.

Trump warf dem Politiker in seinen Tweets vor, sich nicht ausreichend um seinen Wahlbezirk in der Stadt an der Ostküste der USA zu kümmern. Zudem bezeichnete er Cummings Heimatstadt als Ort, "an dem kein menschliches Wesen" leben wolle, und als "sehr gefährlich und ekelhaft".

CNN-Moderator den Tränen nahe

Die scharfen Äußerungen des US-Präsidenten polarisieren und stoßen auf Widerstand. Unter anderem hat sich der CNN-Moderator Victor Blackwell mit einer Ansprache, die überraschend emotional ausfiel, zu der Twitter-Tirade geäußert.

Trump habe schon häufiger im Zusammenhang mit Aussagen über afroamerikanische Abgeordnete das Wort "infested" (auf Deutsch: "befallen") benutzt, machte Blackwell aufmerksam. "Erkennen Sie ein Muster?", so seine rhetorische Frage an die Allgemeinheit.

Als er weiter auf Trumps verbale Attacke gegen Cummings und Baltimore eingeht, kommen ihm sogar die Tränen. Er sei in der Stadt zur Welt gekommen und habe dort gelebt, bis er aufs College gegangen sei, so Blackwell. Er wisse um die Herausforderungen, vor denen Baltimore stehe, aber auch, dass die Menschen dort stolz auf ihre Gemeinschaft seien.

"Sie gehen arbeiten, kümmern sich um ihre Familien, lieben ihre Kinder, sie schwören auf die Flagge." Seine Ansprache schließt der Moderator mit den Worten: "Sie sind auch Amerikaner."

Antwort lässt nicht lange auf sich warten

Trump reagierte darauf prompt mit einem weiteren Tweet: Er bezeichnete Cummings unter anderem als "Rassisten" und warf ihm vor, durch seine "inkompetente Führung" für die in den Tweets angeprangerten Zustände verantwortlich zu sein.

Den Demokraten warf Trump außerdem vor, in der Debatte die "Rassismuskarte" gegen ihn auszuspielen - da sie nicht fähig seien, mit Fakten zu gewinnen.

Unter den US-Abgeordneten hatten Trumps Twitter-Botschaften eine heftige Debatte ausgelöst. Die Zeitung "Baltimore Sun" veröffentlichte einen Leitartikel, der mit den Worten überschrieben war: "Besser ein paar Ratten in der Nachbarschaft, als eine zu sein".

Das sagt Elijah Cummings selbst

Elijah Cummings selbst hielt Trumps Vorwürfen bei Twitter entgegen: "Herr Präsident, ich gehe jeden Tag nach Hause in meinen Bezirk. Jeden Morgen wache ich auf, gehe los und kämpfe für meine Nachbarn. Es ist meine verfassungsgemäße Pflicht, Aufsicht über die Exekutive zu führen. Doch ist es meine moralische Pflicht, für meine Wähler zu kämpfen." (the)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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