Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) fordert von der EU eine klare Haltung gegenüber der immer autoritärer geführten Türkei.

Mehr aktuelle News

Die jüngsten Entwicklungen, wie die Inhaftierung von Abgeordneten der pro-kurdischen Partei HDP und von Journalisten der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet", seien besorgniserregend. "Das sind inakzeptable Anschläge auf Demokratie und Pressefreiheit", schrieb Kern Samstagabend auf Facebook. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan führe sein Land in die falsche Richtung, weg von europäischen Werten wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

EU muss vorbereitet sein

Bereits im August hatte Kern den Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei gefordert. "Heute müssen wir feststellen, dass Erdogan sein autoritäres Programm schneller und weitgehender umsetzt, als ich es damals geglaubt habe", so der Wiener Regierungschef. Die politische Verfolgung von Oppositionspolitikern, Journalisten oder Richtern sei besonders verwerflich. "Das ist blanke Missachtung der grundlegendsten demokratischen Grundregeln."

Die EU müsse daher vorbereitet sein, dass das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei jederzeit platzen könne. Kern sprach sich für den Fall eines Scheiterns dafür aus, dem Land "den Geldhahn zuzudrehen", wie er der Online-Ausgabe der "Kronen Zeitung" am Samstag sagte. Laut Kern sind gemäß der Vereinbarung von EU-Seite noch 2,5 Milliarden Euro an Ankara zu zahlen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.