Scharf verurteilt haben verschiedene Politiker Russlands die Angriffe auf Syrien durch die USA, Frankreich und Großbritannien. Sie gefährdeten die Friedensprozess heißt es. Der russische Botschafter in den USA droht mit Konsequenzen, Präsident Wladimir Putin eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates.
Nach dem Angriff der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf Syrien hat der russische Präsident Präsident Wladimir Putin eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert.
Der Angriff werde auf das Schärfste verurteilt, teilte der Kreml mit. Bei dem Militärschlag handle es sich um einen Bruch des Völkerrechts und einen Akt der Aggression gegen einen souveränen Staat, erklärte Putin der Mitteilung zufolge.
Die USA würden mit dem Angriff die humanitäre Katastrophe in Syrien noch weiter verschlimmern und "eine neue Flüchtlingswelle provozieren". Die Eskalation könne eine verheerende Auswirkung auf die gesamten Internationalen Beziehungen haben, hieß es.
Zuvor hat Russland bereits mit Konsequenzen gedroht. Entsprechend zitierte die Nachrichtenagentur Tass den russischen Botschafter in den USA, Anatoli Antonow.
Der Militär-Einsatz der USA, Großbritanniens und Frankreichs begann in der Nacht zum Samstag.
Er wird als Vergeltung für den Einsatz von Chemiewaffen begründet, für den der Westen Syriens Regierung unter Baschar al-Assad verantwortlich macht und bei dem zahlreiche Menschen ums Leben kamen.
Westmächte gefährden laut Russland Friedensprozess
Ein weiterer russischer Politiker forderte nach dem Angriff harte Gegenmaßnahmen. "Solche Handlungen sind ein Verbrechen gegen die Welt und die Menschheit. Das erfordert harte Maßnahmen", sagte Viktor Bondarew, Ausschussvorsitzender des russischen Föderationsrates für Verteidigung und Sicherheit.
Russland wirft den drei Westmächten vor, mit dem Angriff den Friedensprozess zu gefährden. Der Angriff sei genau jetzt geschehen, als Syrien endlich eine echte Chance auf Frieden bekommen habe, schrieb die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Facebook: "Diejenigen, die dahinterstecken, berufen sich auf ihren moralischen Führungsanspruch in dieser Welt und erklären ihre Einzigartigkeit."
Es gebe weiterhin keine Beweise für den mutmaßlichen Giftgasangriff auf die Stadt Duma, schrieb Sacharowa. Sie verglich die Situation mit dem Angriff auf den Irak 2003. Damals habe das Weiße Haus unter anderem seinen Außenminister benutzt, heute benutze Washington die Medien.
Nach Ansicht des russischen Außenpolitikers Konstantin Kossatschow hat der Angriff sogar das Ziel, die Arbeit der Chemiewaffenexperten der OPCW zu erschweren. Diese wollten am Samstag mit der Untersuchung des mutmaßlichen Giftgasangriffes im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus beginnen.
Die USA machen die syrische Regierung verantwortlich; Russland weist den Vorwurf ebenso zurück wie Syrien. Das Verteidigungsministerium in Moskau hat nach eigenen Angaben Beweise, laut denen London den Angriff inszeniert hat.
"Mit hoher Wahrscheinlichkeit versucht man, die Arbeit der OPCW-Mission zu stören oder sogar ganz zum Scheitern zu bringen", sagte der Vorsitzende des Außenausschusses im russischen Parlament der Agentur Tass zufolge in Moskau.
Bei dem Angriff handle es sich um eine ungeheuerliche Verletzung des Völkerrechts, sagte Kossatschow. "Es ist ein Angriff auf einen souveränen Staat ohne rechtmäßigen Grund."
Trump wird mit Hitler verglichen
Ein anderer russischer Außen-Politiker hat den US-Präsidenten
"Man kann ihn den Adolf Hitler unserer Zeit nennen", sagte Alexander Scherin, Vizevorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, am Samstag in Moskau.
Die westlichen Mächte hätten unter US-Führung eine ähnliche Strategie genutzt. "Schauen Sie mal, er hat sogar dieselbe Uhrzeit ausgewählt zu der Hitler die Sowjetunion angegriffen hat", sagte Scherin der Agentur Ria Nowosti.
Die deutsche Wehrmacht hatte am 22. Juni 1941 frühmorgens mit dem Überfall auf die Sowjetunion begonnen.
Syrien: "Angriff auf internationales Recht"
Auch Syrien verurteilte den Angriff als "offenen Verstoß" gegen internationales Recht. Das Außenministerium in Damaskus forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, die "Aggression" zu verurteilen. Diese heize die Spannungen in der Welt an und stelle eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit dar.
Der Iran übt ebenfalls scharfe Kritik an dem Angriff. Sie seien ein klarer Verstoß gegen internationale Vorschriften und die territoriale Integrität Syriens, wie es in einer Presseerklärung des Außenministeriums in Teheran hieß.
Das wende sich gegen jeglichen Einsatz von chemischen Waffen. Das Thema hätte aber nicht als Vorwand für militärische Angriffe auf einen Mitgliedstaat der Vereinten Nationen benutzt werden sollen, teilte das Außenministerium der Nachrichtenagentur Isna zufolge mit.
Die ebenso wie Russland und Iran mit Syrien verbündete Schiitenmiliz Hisbollah prangert den Angriff der Westmächte auch als offene Verletzung der Souveränität Syriens und der Würde seines Volkes an.
Die Aggression stelle eine direkte Unterstützung von "Verbrecherbanden" und "Terror" dar. Der Krieg, den die USA gegen Syrien führe, werde seine Ziele nicht erreichen. (af/dpa)
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