Nun liegt es an Angela Merkel: Nachdem Donald Trump sein Treffen mit Wladimir Putin abgesagt hatte, liegt es an der Bundeskanzlerin, im russischen Konflikt mit der Ukraine zu vermitteln. Das Gespräch dürfte brisant werden.

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Kanzlerin Angela Merkel ist am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Arbeitsfrühstück zusammengekommen.

Im Mittelpunkt dürfte die Eskalation im Ukraine-Konflikt nach der Festsetzung von drei ukrainischen Schiffen durch die russische Küstenwache vor der Halbinsel Krim stehen.

Die USA und die Ukraine erwarten von der Kanzlerin eine verstärkte Vermittlerrolle. US-Präsident Donald Trump hatte wegen des Vorfalls im Asowschen Meer ein Treffen mit Putin beim G20-Gipfel kurzfristig abgesagt.

Wichtige Vermittlerrolle im Ukraine-Konflikt

Merkel war am Freitagabend wegen einer Flugzeugpanne erst mit zwölf Stunden Verspätung in der argentinischen Hauptstadt eingetroffen. Bei einer Gala-Veranstaltung im berühmten Teatro Colon hatte sie bereits kurz mit Putin gesprochen.

Vor dem Gipfel telefonierte sie neben dem Kremlchef auch mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko.

Deutschland versucht seit der Annexion der ukrainischen Krim durch Russland 2014 zusammen mit Frankreich, in dem Konflikt zu vermitteln. Im sogenannten Normandie-Format beraten Russland, die Ukraine, Deutschland und Frankreich über eine Umsetzung des Minsker Friedensabkommens für die Ostukraine, wo sich seit mehr als vier Jahren russische Separatisten und Regierungstruppen bekämpfen.

Merkel will frühen Nachmittag auch mit US-Präsident Trump sprechen.

Putin begrüßte bin Salman freundlich

Ein Treffen der Kanzlerin mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman war nicht geplant. Merkel habe auch keinen besonderen Kontakt mit Salman gehabt, hieß es in Regierungskreisen.

Der Kronprinz wird verdächtigt, in den Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi verwickelt zu sein. Putin hatte Salman ausgesprochen freundschaftlich bei dem Gipfeltreffen begrüßt.

Merkel habe beim Abendessen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und mit Gastgeber MauricioMacri zusammengesessen, direkt gegenüber von Trump. Dabei habe es Gelegenheit zu etwas ausführlicheren Gesprächen gegeben.

In den Regierungskreisen hieß es weiter, beim Galadinner hätten sich viele Gäste erfreut gezeigt, dass die Kanzlerin endlich eingetroffen sei. Merkel sei vermisst worden, Häme wegen der Technikpanne sei nicht wahrzunehmen gewesen. (am/dpa)

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