Während eines mit Spannung erwarteten Gerichtstermins im Fall des in der Türkei inhaftierten US-Pastors Andrew Brunson haben sich Zeugen der Anklage in einem bizarren Austausch gegenseitig widersprochen.
Ein per Videoleitung zugeschalteter Zeuge sagte zunächst, er habe von zwei weiteren Zeugen gehört, das in Brunsons Kirche Mitglieder der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und Anhänger der Gülen-Bewegung ein und aus gegangen seien und "Bombenattentate" geplant hätten.
Sowohl die PKK als auch die Gülenisten gelten in der Türkei als Terroristen. Die betreffenden Zeugen gaben jedoch kurze Zeit später zu Protokoll, dass sie das doch wiederum selbst von dem ersten Zeugen gehört hätten.
Brunsons Anwalt optimistisch
Der per Videoschalte sprechende Zeuge sagte mehrmals, dass er jetzt aber verwirrt sei, bis der Richter ihn unterbrach und sagte: "Ja, das haben wir jetzt verstanden."
Brunsons Anwalt Ismail Cem Halavurt sagte: "Das war gut für uns." Es sei klar gewesen, dass die Zeugen der Anklage Lügen erzählten. Vor dem Gerichtstermin hatte er sich hoffnungsvoll gezeigt. "Wir erwarten, dass der Hausarrest aufgehoben wird. Das ist zumindest unser Ziel."
Brunson, den die Türkei seit zwei Jahren festhält, steht im Zentrum eines schweren Zerwürfnisses zwischen Ankara und Washington. © dpa
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