Am Sonntag hielt Alexis Tsipras seine wirtschaftspolitische Grundsatzrede in Thessaloniki. Darin forderte der griechische Ministerpräsident eine Reduzierung der Schulden seines Landes und nahm besonders die deutsche Regierung in die Pflicht.

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Der griechische Staatschef Alexis Tsipras erhöht den Druck auf Angela Merkel: Am Sonntag wies er auf einer Pressekonferenz in Thessaloniki die Bundeskanzlerin an, getroffene Vereinbarungen einzuhalten: "Ich sage Frau Merkel, sie vertritt die Logik, die Verträge müssten eingehalten werden. Genau das verlangen wir auch: die Einhaltung des Vereinbarten", richtete Tsipras seine Worte direkt an die deutsche Regierungschefin.

Hintergrund der Forderung ist die Zusage der Gläubiger von 2012, die Schuldensumme zu reduzieren, sollte Griechenland einen Haushalts-Primärüberschuss erwirtschaften – also ohne Einberechnung der Schuldenzahlungen.

Dieses Ziel hat das Land nun erreicht. Aus diesem Grund soll laut Tsipras in der Schuldenfrage eine endgültige Übereinkunft bis zum Ende des Jahres erfolgen.

Deutschland soll für Kriegsverbrechen zahlen

In seiner im Staatsfernsehen übertragenen wirtschaftspolitischen Grundsatzrede sprach der griechische Ministerpräsident zudem einen weiteren Streitpunkt zwischen Griechenland und Deutschland an.

Seit Jahren fordert Tsipras von Deutschland Reparationszahlungen zwischen 269 und 332 Milliarden Euro für Kriegsverbrechen, sowie Kriegsschäden und Zwangsanleihen, die Athen der Reichsbank während des Zweiten Weltkrieges gewähren musste.

Zum Vergleich: Der griechische Schuldenberg liegt bei circa 328 Milliarden Euro. Nun griff der Grieche das Thema erneut auf. "Es ist eine Ehrensache für Griechenland und das griechische Volk", ließ Tsipras das Land wissen.

Die Antwort auf die Frage, bis wann er die Forderungen geltend machen möchte, blieb Tsipras aber schuldig. Der nächste Schritt solle lediglich "zum geeigneten Zeitpunkt" erfolgen.

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