Aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten muss die Parlamentswahl in Afghanistan verlängert werden. Viele Wähler mussten unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen. Die Taliban versucht mit Anschlägen den Urnengang zu stören.
Die Parlamentswahl in Afghanistan wird von Gewalt und groben organisatorischen Schwierigkeiten überschattet. Bei Angriffen der radikalislamischen Taliban kamen am Samstag landesweit mindestens zwei Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.
Erste Wähler gingen unverrichteter Dinge wieder nach Hause, nachdem Wahllokale auch Stunden nach offiziellem Beginn der Parlamentswahl immer noch nicht geöffnet waren, wie lokale Medien und Parlamentskandidaten berichteten. Offenbar erschien auch das Wahlpersonal in manchen Stationen nicht oder Geräte zur biometrischen Erfassung der Wähler funktionierten nicht.
Die radikalislamischen Taliban hatten im Vorfeld zum Boykott der Wahl aufgerufen und mit Gewalt gedroht.
Wahllokale bleiben länger geöffnet
Wie die Sprecherin der Unabhängigen Wahlkommission, Schaima Surusch, am Samstag sagte, sollen Wahllokale, die die für die Abstimmung nötigen Materialien erst am Vormittag erhalten hätten, am Abend vier Stunden länger geöffnet bleiben.
Wahllokale, die erst nach 13:00 Uhr Ortszeit (10:30 Uhr MESZ) beliefert würden, sollen auch am Sonntag öffnen. Ursprünglich sollte die Stimmabgabe am Samstag um 16:00 Uhr enden. Mit ersten Ergebnissen wird erst im November gerechnet.
Bei der Parlamentswahl bewerben sich mehr als 2.500 Kandidaten um 250 Sitze in der Wolesi Dschirga (Haus des Volkes). Sie war aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlrechtsreform über drei Jahre immer wieder verschoben worden. © dpa
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