Das Hitler-Haus in Braunau soll doch nicht abgerissen werden: Innenminister, Landeshauptmann und Bürgermeister haben sich darauf geeinigt, wie das Gebäude weiter zu verwenden ist. Auch ein konkreter Partner steht fest.

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Nachdem der Nationalrat die Enteignung der Besitzerin des Geburtshauses von Adolf Hitler beschlossen hat, steht nun auch dessen weitere Verwendung fest. Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer, Innenminister Wolfgang Sobotka und der Braunauer Bürgermeister Johannes Waidbacher (alle ÖVP) beratschlagten über die Zukunft des Gebäudes.

"Wir haben uns nach einem ausführlichen Gespräch entschieden, es doch nicht abzureißen", sagte Pühringer der Austria Presse Agentur. Man hätte sich sonst den Vorwurf gefallen lassen müssen, "ein Kapitel belasteter Geschichte abzureißen".

Stattdessen soll Hitlers Geburtshaus für einen sozialen Zweck zur Verfügung gestellt werden - als "Antithese zum Nationalsozialismus", wie der Landeshauptmann sagte. Ein Abriss - wie von Innenminister Sobotka mehrfach vorgeschlagen - sei vom Tisch.

Lebenshilfe soll wieder einziehen

Einen konkreten Partner für sein Projekt hat Pühringer schon im Auge: Er will das Gebäude der oberösterreichischen Lebenshilfe zur Verfügung stellen. Diese war schon früher darin untergebracht und zog 2011 aus. Seither steht das Haus leer.

Eine "sozial-karitative oder behördlich-administrative Nutzung" entspricht auch der Empfehlung einer vom Innenministerium eingesetzten Expertenkommission. Diese rät allerdings zudem zu einer "tiefgreifenden architektonischen Umgestaltung, die dem Gebäude den Wiedererkennungswert und damit die Symbolkraft entzieht". Hitlers Geburtshaus war immer wieder Anziehungspunkt für Neonazis. (ank)

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