- Zwei Wochen nach dem tödlichen Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen ist als letztes Zugteil die Lokomotive geborgen worden.
- Die Zugstrecke bleibt laut Deutscher Bahn weiter gesperrt, die Ermittlungen zur Unglücksursache dauern noch an.
- Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung gegen drei Bahnmitarbeiter.
Zwei Wochen nach dem tödlichen Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen ist am Freitag als letztes Zugteil die Lokomotive geborgen worden. "Wir haben die Lok am frühen Morgen geholt", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB). Am Vortag sei die Bergung mithilfe eines 160-Tonnen-Schienenkrans vorbereitet worden.
"Er hat die Lokomotive aufs Gleis gehoben. Eine Rangierlok hat sie abgeholt", so der Sprecher. Die Lok solle im nächsten Schritt nach München gebracht werden. Bereits am Mittwoch war der letzte Waggon von der Unglücksstelle weggezogen worden. Rund um die Unfallstelle müssen den Angaben zufolge rund 700 Meter Schienen sowie 500 Schwellen erneuert werden, zudem seien neue Oberleitungen nötig.
Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen: Strecke weiter gesperrt
Dazu müssen auch drei Oberleitungsmasten neu gesetzt werden, die teils von umstürzenden Waggons umgerissen wurden und die nun neue Betonfundamente brauchen. "Diese Arbeiten können wir starten, wenn wir die Freigabe durch die Behörden bekommen", teilte der DB-Sprecher weiter mit. Ein Abschnitt hinter dem Bereich, an dem die Lok stand, sei bisher nicht freigegeben.
Wann die Strecke wieder befahrbar sein wird, ist weiter offen. "Da haben wir keine Prognose", hieß es. Es hänge auch davon ab, wann die Freigabe komme und die Instandsetzung beginnen könne.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Bahnmitarbeiter
Am Mittag des 3. Juni war ein Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München entgleist. Vier Frauen sowie ein 13-Jähriger starben. Fast 70 Menschen wurden verletzt, 16 davon schwer und 52 leicht. Unter den Toten sind auch zwei Frauen aus der Ukraine, die mit ihren Kindern vor dem Krieg geflohen waren.
Eine Sonderkommission "Zug" ermittelt weiter zur Unglücksursache. Im Fokus steht ein mutmaßlich technischer Grund. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt in dem Zusammenhang wegen eines Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung gegen drei Bahnmitarbeiter. (dpa/okb)
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