Am Sonntagabend ist wegen eines heftigen Unwetters eine Zivilschutzwarnung für die Gemeinde Baldramsdorf ausgelöst worden. Straßen wurden teilweise meterhoch vermurt, Häuser waren ohne Strom. Verletzt wurde niemand.

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Wegen eines heftigen Unwetters ist am Sonntagabend eine Zivilschutzwarnung für die Gemeinde Baldramsdorf (Bezirk Spittal an der Drau) ausgelöst worden. Das Gewitter war im Bereich des Goldeck niedergegangen, zwischen den Ortschaften Schüttbach und Baldramsdorf traten mehrere Bäche über die Ufer. Die Baldramsdorfer Landesstraße (L5) wurde an mehreren Stellen verlegt, teilte das Bezirksfeuerwehrkommando Spittal mit.

Einwohner über Sirenensignale gewarnt

Gegen 20.30 Uhr wurden die Einwohner der Gemeinde über Sirenensignale gewarnt. Sie wurden aufgefordert, in den Häusern zu bleiben und sich in höher gelegene Stockwerke zu begeben. Besonders Gebäude im Bereich des Schreigrabens waren gefährdet.

Bereits Anfang August hatte es heftige Niederschläge in der Gemeinde gegeben, die in den Bachläufen oberhalb der Ortschaften die Rückhaltebecken gefüllt hatten. Unter gefährlichen Verhältnissen begann die Feuerwehr noch in der Nacht mit den Sicherungsarbeiten.

Mehrere Häuser ohne Strom

Während des Unwetters war auch eine Stromleitung in Schüttbach abgerissen worden, mehrere Häuser waren ohne Strom. Monteure der Kelag begannen ebenfalls noch in der Nacht mit Reparaturen. Umgestürzte Bäume hatten Gemeindestraßen verlegt, die Zufahrt zu einem Hof war seitdem nicht möglich. In Schüttbach wurde vorsorglich ein Haus evakuiert, die Bewohner kamen Verwandten unter. Verletzt wurde laut ersten Meldungen aber niemand.

Die Baldramsdorfer Landesstraße wurde in Schwaig im Bereich der Talstation der Goldeckseilbahn gesperrt, sie wurde teilweise meterhoch vermurt. Auch ein Bach floss über die Straße, an mindestens einer Stelle ist die Straße teilweise unterspült worden. Die Ortschaften der Gemeinde sind von Spittal aus nicht mehr erreichbar, sondern nur mehr aus Richtung Lendorf.

Erneut Niederschläge am Montagnachmittag erwartet

Die Feuerwehren mussten auch in Spittal an der Drau wegen des Unwetters ausrücken. 15 Einsätze wegen überfluteter Keller, Garagen und Kanäle wurden verzeichnet. In der Region hatte es in kürzester Zeit mindestens 90 Liter Niederschlag je Quadratmeter gegeben, die Gewitterzelle hatte sich stundenlang über der Goldeckgruppe gehalten. Erst gegen Mitternacht entspannte sich die Lage etwas.

Montagfrüh wurde das Gebiet von der Einsatzleitung und dem Landesgeologen mit einem Hubschrauber abgeflogen. Die Zivilschutzwarnung blieb vorerst aufrecht - nicht zuletzt weil für Montagnachmittag erneut Niederschläge erwartet wurden.

Goldeckbergbahn durch umstürzende Bäume beschädigt

Rund 20 Liegenschaften wurden vom Unwetter schwer getroffen. Zufahrten, Gärten, Fassaden und Keller waren mit Geröll und Schlamm verlegt worden. Ein Haus wurde von einem Baum am Dach getroffen. Auch die Goldeckbergbahn wurde durch umstürzende Bäume beschädigt, Schäden wurden ebenfalls von der Kanalisation gemeldet.

Auf Hochtouren liefen die Reparaturen an den Stromleitungen für Schüttbach und Schwaig. Es werde aber mindestens bis Montagabend dauern, die beschädigten Freileitungen zu reparieren und einen neuen Masten zu setzen. Eine unmittelbare Gefährdung durch die Wildbäche war nicht mehr gegeben, weshalb zu Mittag die Aufhebung der Zivilschutzwarnung angekündigt wurde. (APA/bearbeitet von aks)

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