Systemischer Rassismus, Polizeigewalt und Plünderungen in Städten - diese Themen dominierten in den vergangenen Tagen das Geschehen in den USA. Nach dem gewaltsamen Tod von Gorge Floyd in Minneapolis steht vor allem die Polizei im Zentrum der Kritik. Die Zahlen zeigen: Afroamerikaner werden weiterhin überproportional häufig Opfer von Polizeigewalt.
Es ist nicht das erste Mal, dass man in Amerika über Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern debattiert. Bereits 2015 entbrannten nach dem Tod von Freddie Gray in Baltimore ähnliche Ausschreitungen und Proteste. 2016 löste der Tod des 43 Jahre alten Keith Lamont Scott tagelange Proteste in North Carolina aus. 2018 töteten Polizisten einen unbewaffneten Schwarzen mit 20 Kugeln. Sie hatten sein Smartphone für eine Schusswaffe gehalten. Hunderte protestierten in Kalifornien gegen Polizeigewalt.
Die Zahlen zeigen: Afroamerikaner werden weiterhin überproportional häufig Opfer von Polizeigewalt.
Amerika hat ein großes Problem mit seiner Polizei. In den vergangenen Jahrzehnten erlebten die USA eine Militarisierung der Ordnungshüter. Altes Militärgerät wie gepanzerte Fahrzeuge, Schusswaffen und Helikopter kamen zum Einsatz. Das hat nun zur Folge, dass die Polizisten bei den Protestlern eher wie eine Miliz wahrgenommen werden.
Mit seiner "Law and Order"-Rhetorik erntet Präsident Donald Trump derweil viel Kritik, auch aus Reihen der Republikaner. Bei den Demonstranten und ihren Sympathisanten stößt Trump ohnehin auf wenig Gegenliebe. Hinsichtlich der anstehenden Präsidentschaftswahl könnte ihn seine wenig entgegenkommende Rhetorik zudem besonders in den südlichen Bundesstaaten mit einer großen afroamerikanischen Bevölkerung einige Stimmen kosten. (smr)
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