Der Wintertourismus in Österreich nähert sich dem Vor-Corona-Niveau, hat die Krise aber noch nicht ganz überwunden. Zwar steigen die Nächtigungszahlen leicht, doch verändertes Reiseverhalten und spätere Ferien dämpfen die Bilanz.
In den ersten vier Monaten der laufenden Saison wurden in Österreich mehr als 51 Millionen Übernachtungen in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen registriert. Das sind 770.000 mehr als im Vorjahr, aber noch 1,9 Millionen weniger als in den ersten vier Monaten der Wintersaison 2019/20, wie die Statistik Austria am Mittwoch mitteilte.
Im Februar, dem wichtigsten Monat der touristischen Wintersaison, gab es heuer einen Rückgang um 7,2 Prozent auf 17,1 Millionen Nächtigungen. Grund dafür waren vor allem spätere Ferien in Deutschland. "Die Winterferien in Bayern, die letztes Jahr zur Gänze in den Februar gefallen sind, werden sich heuer erst im März-Ergebnis widerspiegeln", erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Auch die Frühlingsferien in den Niederlanden, dem zweitwichtigsten ausländischen Herkunftsmarkt, erstreckten sich dieses Jahr teilweise in den März. Außerdem hatte der Februar 2024 wegen des Schaltjahres einen Tag mehr. Gäste aus Österreich machten im Februar 3,61 Millionen Nächtigungen aus, ein Plus von 1,9 Prozent.
In der aktuellen Wintersaison verzeichneten gewerbliche Ferienwohnungen und -häuser mit 4,3 Prozent den größten relativen Zuwachs. Ein deutliches Plus von über zehn Prozent gab es diesen Winter auch bei Urlaubern aus Tschechien und Polen.
Für tiefer gelegene Skigebiete geht sich Ostern heuer nicht mehr aus
Der Hotellerie-Obmann in der Wirtschaftskammer, Hans Spreitzhofer, berichtete am Mittwoch, dass die Buchungslage zu Ostern trotz des späten Zeitpunkts zufriedenstellend sei, allerdings hätten in tieferen Lagen die ersten Betriebe ihre Saison schon beendet oder würden vor Ostern schließen. In höher gelegenen Wintersportorten sei ein Oster-Skilauf aber weiter möglich.
Laut Spreitzhofer geben die Urlauberinnen und Urlauber aber weniger Geld aus. "Wir sehen deutlich, dass sich das Verhalten unserer Gäste ändert. Sie kommen, aber sie sparen - beim Restaurantbesuch, bei Zusatzangeboten und oft auch bei der Aufenthaltsdauer", erklärte der Tourismussprecher. (apa/bearbeitet von skr)