Straftäter flüchtet auf Dach in Wien-Hernals und widersetzt sich der Festnahmeanordnung: Die Polizei greift durch, auch mit einem Taser.

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Ein Straftäter, der sich am Donnerstag einer Festnahmeanordnung entzogen hat und auf das Dach eines Hauses in Wien-Hernals geflüchtet war, ist nach einem stundenlangen Polizeieinsatz um 9.15 Uhr festgenommen worden.

Dabei wurde ein Taser eingesetzt. Zuvor warf der Verdächtige Ziegelsteine vom Dach und verletzte dabei einen Polizisten.

Mann flüchtete gegen 2.00 Uhr aufs Dach

Der Mann, gegen den eine Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft vorliegt, flüchtete am Donnerstag gegen 2.00 Uhr vor der Polizei auf das Dach seines Hauses in der Wattgasse in Wien-Hernals. Der Flüchtige trug Schuhe und Hose, aber keine Oberbekleidung. Er war durch ein Fenster entkommen, als sich Polizisten daran machten, die Wohnungstüre gewaltsam zu öffnen. Dort verschanzte er sich, wie Polizeisprecher Harald Sörös berichtete.

Der 36-Jährige richtete durch das Herabschleudern von Dachziegeln erheblichen Schaden an. So beschädigte er ein Polizeiauto "beträchtlich", wie Sörös berichtete. Einen Polizisten, einem Mitglied der Verhandlungsgruppe der Landespolizeidirektion Wien, verletzte er durch einen Ziegelwurf am Fuß. Auf den umliegenden Dächern positionierten sich Beamte der Sondereinheit Wega. Sie versuchten sich auch via Drehleiter dem Mann zu nähern.

Mehrere Zugriffsversuche scheitern

Seit 5.00 Uhr waren zunächst sämtliche Zugriffsversuche der Beamten gescheitert. Der Mann, der sich vor dem Vorfall laut Sörös in psychiatrischer Behandlung befunden hatte und als Drogenkonsument gilt, ließ sich nicht zur Aufgabe überreden. Im vierstöckigen Haus in der Rhigasgasse (und nicht in der Wattgasse, wie zunächst berichtet), wo er im ausgebauten Dachgeschoß wohnt, galt er als "problematisch" im Umgang, wie Sörös unter Berufung auf Bewohner sagte. Beamte der Sondereinheiten SEK Cobra und Wega konnten den Tobenden schließlich sichern und festnehmen.

Die Feuerwehr war mit 26 Mann, acht Fahrzeugen und je zwei Drehleitern und Teleskopmasten am Einsatzort. Auf der Straße wurde ein Sprungkissen aufgebaut.  © APA

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