Der vorhergesagte Wetterumschwung ist da und bringt Regen und Schnee nach Österreich. Schon jetzt sind mehrere Straßen gesperrt.

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Die vorhergesagten starken Niederschläge über Österreich haben eingesetzt und zu den ersten Sperren von Bergstraßen geführt. In höheren Lagen schneite es, teilweise wurde der Almabtrieb vorgezogen. Bundesweit gab es Absagen von zahlreichen Freiluftveranstaltungen in den kommenden Tagen. Lokal ist über das Wochenende mit Starkregen zu rechnen, Überflutungen oder Muren sind möglich. Nicht notwendige Autofahrten sollten vermieden werden, rieten mehrere Organisationen.

Gesperrt waren vorerst der Sölkpass (L704) in der Steiermark und die Großglockner Hochalpenstraße zwischen der Kassastelle Ferleiten und Heiligenblut am Großglockner, berichtete der ÖAMTC online. In Kärnten wurden zudem wegen starken Schneefalls die Malta-Hochalm-Straße und die Nockalm Straße gesperrt. Auf der Katschbergstraße (B99) sowie auf der Timmelsjoch Hochalpenstraße in Tirol sind Winterreifen- oder Schneeketten erforderlich.

Winterdienst auf Autobahnen ist vorbereitet

Die Autobahnmeistereien sind speziell in den Bereichen Tauernregion, Brennerautobahn und Arlberg-Schnellstraße "für alle Fälle vorbereitet", teilte die Asfinag in einer Aussendung mit. Die dortigen Winterdienst-Mannschaften sind in Bereitschaft, ausreichend Streusalz sowie Räumfahrzeuge entsprechend vorbereitet. Die Autobahngesellschaft appellierte, "bei Schneefall keinesfalls mit Sommerreifen zu fahren, Autofahrten wenn möglich zu verschieben beziehungsweise das Fahrverhalten an die jeweiligen Verhältnisse anzupassen: unbedingt ausreichend Sicherheitsabstand halten sowie auf das Tempo achten".

"Als Einsatzorganisation sind wir für die kommenden Tage in Bereitschaft und werden bei Bedarf vor Ort helfen. Aber wir bitten auch jede und jeden Einzelnen, sich auf fordernde Umstände einzustellen", betonte Bundesrettungskommandant Gerry Foitik vom Roten Kreuz (ÖRK). "Achten Sie darauf, dass Sie alles Nötige zu Hause haben - genug zu trinken und zu essen, Taschenlampen, batteriebetriebenes Radio. Fragen Sie heute schon Nachbarn, Verwandte, ob jemand Unterstützung braucht", empfahl er. Wetterwarnungen sollten beachtet und Aufenthalte im Freien, vor allem in Gewässernähe und in den Bergen, vermieden werden, informierte das ÖRK.

Verfrühter Almabtrieb

Der Wettersturz mit Schneefall bis möglicherweise 1.000 Meter herab führte im Bundesland Salzburg zu einem verfrühten Almabtrieb. "Ein großer Teil der Tiere ist bereits herunten", sagte der Obmann des Salzburger Alm- und Bergbauernvereins Silvester Gfrerer am Donnerstag zur APA. "Wenn wir es früh genug wissen, können wir uns gut vorbereiten", sagte Gfrerer, und das sei heuer der Fall gewesen. Auch in Kärnten fand der Almabtrieb zehn bis 14 Tage früher statt als sonst. Die Almtiere wurden schon in den vergangenen Tagen ins Tal gebracht, hieß es am Donnerstag auf APA-Anfrage von der Kärntner Landwirtschaftskammer. In den Hochlagen der Steiermark wurde das Vieh ebenso schon in den vergangenen zwei Wochen zu Tal getrieben.

Die Notfallplanung aufgrund der bis Montag vorhergesagten Niederschlagsmengen von lokal bis zu 400 Liter pro Quadratmeter sorgte auch für zahlreiche Veranstaltungsabsagen. In Wien wurde etwa das zweitägige Mistfest der MA 48 am Wochenende gestrichen, in Niederösterreich das Römerfest in Carnuntum und das Korneuburger Hafenfest sowie nach längeren Überlegungen auch der Wachau-Marathon. In Eisenstadt wurden der Tag der Offenen Tür im Landhaus und der Frauenlauf verschoben. Die Kärntnerinnen und Kärntner müssen auf den After-Work-Markt am Klagenfurter Benediktinermarkt am Freitagabend auf das SPÖ-Familienfest in der Wörthersee-Ostbucht am Samstag verzichten. Die Fußball-Bundesliga war indes für ihre sechs Spiele am Wochenende noch in Warteposition. Wie die Liga der APA mitteilte, sei man in ständigem Kontakt mit den Clubs und diversen Wetterstationen.

In vielen Gebieten Österreichs kommen bis Sonntag 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter Regen zusammen, regional sind deutlich über 200 Liter möglich, vor allem im Bergland von Ober- und Niederösterreich sowie in der nördlichen Obersteiermark. Nach aktuellem Stand der Prognose liegt am Donnerstag der Schwerpunkt des Regens im Süden Österreichs und verlagert sich am Freitag in den Osten. Am Samstag und Sonntag sind die größten Regenmengen im Gebiet vom Nordburgenland über Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, die Obersteiermark bis Salzburg zu erwarten. Das Wochenende bringt zudem im Norden und Nordosten kräftigen bis stürmischen Nordwestwind. (APA/bearbeitet von tas)

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