In der Nacht auf Samstag ist es noch einmal eisiger geworden. Die Kältewelle hat weiter ihre fatalen und teils tragischen Schattenseiten: Menschen erfroren, zahlreiche Glätteunfälle ereigneten sich.
Bis auf minus 25 Grad sind die Temperaturen in einigen österreichischen Alpentälern in der Nacht auf Samstag gesunken. Der Brunnenkogel in Tirol verzeichnete sogar minus 30 Grad. In Neustift kam es zu einer Tragödie: Ein 25-Jähriger aus dem Ort stürzte am Heimweg einen Bach und wurde erst am nächsten Tag entdeckt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät, der junge Mann überlebte die Kälte nicht.
Sieben Todesopfer in Polen
Die Kälte hat aber nicht nur Österreich im Griff. Sieben Menschen sind seit Freitag an den Folgen einer Kältewelle mit Temperaturen von bis zu minus 25 Grad in Polen gestorben. Damit stieg die Zahl der Kältetoten seit November auf 53. Der Frost stellt vor allem für Obdachlose eine Gefahr dar. Polnische Behörden warnten aber auch vor dem Heizen mit veralteten Öfen und Ventilationssystemen: Seit Beginn der kalten Jahreszeit starben in dem Land 24 Menschen an Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Sie hatten unter anderem giftige Gase aus Kohleöfen eingeatmet.
In Österreich soll Samstagnachmittag großteils sie Sonne scheinen, eisiger Wind könnte aber noch auf den Bergen wehen. Zudem besteht Lawinengefahr.
Auch Bayern hatte am Freitag die kälteste Nacht des Jahres hinter sich: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registrierte den bundesweiten Rekordwert von minus 26 Grad in der Nacht zum Samstag sowohl im oberbayerischen Reit im Winkl als auch im oberpfälzischen Schorndorf. Auf der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg, wurde trotz guter Schneeverhältnisse am Samstag mit weniger Wintersportlern gerechnet. Temperaturen um minus 20 Grad sind vielen wohl doch zu kalt.
"Bleiben Sie im Haus", heißt es in Deutschland
Der Deutsche Wetterdienst warnte vor gefährlichem Glatteis vor allem auf den Straßen in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens. Am Niederrhein und im westlichen Münsterland sollten die Menschen die Autos wenn möglich stehen lassen. "Bleiben Sie im Haus", lautete die Warnung am Samstagmorgen.
Nach der schwersten Ostsee-Sturmflut seit zehn Jahren in der Nacht zum Donnerstag hatte am Freitag an den Küsten die Schadensaufnahme begonnen. Zwei mit spezieller Lasertechnik bestückte Flugzeuge flogen über die Insel Usedom sowie von Warnemünde über Fischland-Darß-Zingst und Teile von Rügen, um Schäden zu dokumentieren.
Schnee sogar auf Kreta
In den Niederlanden appellieren die Behörden nach zahlreichen Glätteunfällen an die Bevölkerung, die Autos am Samstag stehenzulassen. Das Sturmtief "Axel", das seit Wochenbeginn Sturmfluten, orkanartige Böen und Schneeverwehungen gebracht hatte, löste inzwischen auch in Südosteuropa große Probleme und vielerorts ein Winterchaos aus. In Bulgarien waren Straßen unpassierbar, in Teilen Italiens kam der Verkehr zum Erliegen, betroffen waren selbst südliche Regionen wie Apulien, Kampanien, Basilikata und Sizilien. In Griechenland wurde für Samstag sogar in den Niederungen der Insel Kreta mit Schneefall gerechnet.
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© dpa
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