Ungewöhnlich viel Regen prasselte diese Woche vom Himmel, nun folgt wieder tropische Hitze. Dieser Sommer ist eine einzige Wetter-Achterbahn mit zahlreichen Klima-Loopings - ist das noch normal?

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Die vergangenen Tage haben im Großteil Österreichs beachtliche Regenmengen gebracht. An vielen Stationen wurden seit Sonntagabend zwischen 50 und 100 Millimeter Regen gemessen, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag.

Juli außergewöhnlich regnerisch

Im Norden Vorarlbergs und Tirols waren es stellenweise bis zu 200 Millimeter.

Am Feuerkogel (OÖ) und in Tannheim (T) fielen innerhalb von nur vier Tagen rund 160 Millimeter. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der letzten Jahre regnete es im gesamten Juli in Tannheim 180 Millimeter. In Flattnitz (K) fielen in 48 Stunden (Montag bis Dienstag) 140 Millimeter, so viel wie statistisch gesehen nur alle 50 bis 75 Jahre in so kurzer Zeit gemessen wird. Im Osten Österreichs regnete es deutlich weniger. In Horn, Gars am Kamp und Langenlois waren es zwischen 15 und 25 Millimeter.

Experte: "So ungewöhnlich ist das nicht"

Auf die Regenmassen und die Temperaturen knapp über dem zweistelligen Bereich folgt in den kommenden Tagen wieder tropische Hitze. Ist das noch normal?

Aus Sicht von Meteorologe Michael Leistert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) - in Deutschland sorgte der Regen in den vergangenen Tagen für Überflutungen - befindet sie sich im normalen Rahmen: "So ungewöhnlich ist das Wetter aktuell gar nicht. Wir leben nun mal in einem Übergangsklima", sagte Leistert.

Das heißt, dass die ständigen Wechsel von heiß nach kalt und wieder zurück typische Merkmale des hiesigen Wetters sind. Schließlich liegen Österreich und Deutschland in Mitteleuropa, und da kommt wettermäßig Einiges zusammen.

"Kalte Luftmassen kommen vorwiegend aus dem isländischen oder skandinavischen Raum, die warmen von der iberischen Halbinsel, Nordafrika oder Südfrankreich", sagt Leistert. "Die treffen unter anderem hier in Deutschland aufeinander. Also ist es mal einige Tag warm bis heiß und dann wieder kalt und regnerisch."

Ständige Wetter-Wechsel sind also keinesfalls die Ausnahme, sondern eher die Regel.

Hitzewelle erwartet

Und so geht es auch weiter. Auf das kühle Regenwetter folgen nun wieder Sommertage. Ab dem kommenden Wochenende steigen die Temperaturen stetig und es kommt zu einer erneuten Hitzewelle mit Höchstwerten bis zu 36 Grad, prognostizierten die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag.

In den Urlaubsländern am Mittelmeer ist mit Sonne, aber auch Trockenheit und verschärfter Waldbrandgefahr zu rechnen.

Sonne zeigt sich am Freitag

Am Freitag bleibt der Alpenraum in der westlichen Strömung, vor allem am Vormittag sind alpennordseitig noch Störungsreste mit dichteren Wolken und ein paar Regentropfen anzutreffen.

Bis zum Abend zeigt sich auch hier öfter die Sonne, vereinzelte, teils gewittrige Schauer sind zwischen Osttirol und Oberkärnten möglich. Die Frühtemperaturen reichen von zehn bis 17 Grad, die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 20 bis 28 Grad.

Bis zu 30 Grad am Wochenende

Der Samstag bringt sonniges Wetter mit hochsommerlichen Temperaturen und schwachen Windverhältnissen. In hohen Schichten dreht die Strömung am über dem Ostalpenraum nach Südwest, am Boden nimmt der Luftdruck deutlich zu.

Am Nachmittag steigt die Neigung zu isolierten Gewittern am ehesten über der Westhälfte Österreichs an. Die Frühtemperaturen erreichen zwölf bis 18 Grad, die Tageshöchsttemperaturen 26 bis 30 Grad.

Vorsicht: Gewittergefahr

Am Sonntag geht es sommerlich weiter. In den meisten Landesteilen scheint überwiegend die Sonne, allerdings bilden sich tagsüber auch einige Quellwolken. Diese bleiben in den flacheren Landesteilen meist harmlos, über dem Berg- und Hügelland muss am Nachmittag aber mit lokalen Gewittern gerechnet werden, die vor allem im Westen auch durchaus kräftig sein können.

Der Wind kommt zum Großteil aus südlichen Richtungen und weht abseits der Gewitter nur schwach bis mäßig. Im östlichen Flachland wird er Südostwind mitunter auch lebhaft sein. In der Früh ist mit 14 bis 19 Grad zu rechnen, die Tageshöchsttemperaturen klettern auf 27 bis 32 Grad.

Zu Wochenbeginn gibt es beständiges Hochdruckwetter in weiten Teilen des Landes und auch die Gewitterneigung schwächt sich etwas ab. Hochsommerlich heiß und über weite Strecken strahlend sonnig ist es dann am Dienstag in nahezu ganz Österreich. Die Frühtemperaturen erreichen 16 bis 23 Grad, tagsüber wird es zwischen 30 und 36 Grad geben.

Warmes Wasser in den Seen

Die Temperatur der Badeseen ist in den kühlen Tagen dieser Woche nur wenig zurückgegangen. Der Wörthersee hat derzeit 24 Grad, Wolfgangsee, Attersee und Neusiedlersee haben 21 Grad, der Stubenbergsee 25 Grad und der Bodensee 20 Grad.

(APA/luf)

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