Im österreichischen Tiefland ist dieser Sommer der wärmste der österreichischen Messgeschichte. Über die Gesamtfläche gesehen landet der meteorologische Sommer 2024 laut der vorläufigen Bilanz der Geosphere auf Platz 2 hinter dem Rekordsommer 2003.
Laut einer vorläufigen Bilanz der Geosphere landet der meteorologische Sommer 2024 über die Gesamtfläche gesehen auf dem zweiten Platz der österreichischen Messgeschichte, vorne liegt weiterhin der Sommer 2003. Im Tiefland war es sogar der wärmste Sommer der 258-jährigen Messreihe. Zudem ist der Sommer 2024 die vierte extrem warme Jahreszeit in Folge seit Herbst 2023.
Zweitwärmster Sommer auf den Bergen Österreichs
"Auf den Bergen Österreichs war es der zweitwärmste Sommer, hinter 2003 und gleichauf mit 2019", sagte Geosphere-Klimatologe Alexander Orlik. Der meteorologische Sommer 2024 liegt in der vorläufigen Auswertung im Tiefland Österreichs 2,1 Grad über einem durchschnittlichen Sommer der Klimaperiode 1991-2020 und 3,9 Grad über dem Mittel von 1961-1990. In den Gipfelregionen liegt er 2,2 Grad über dem Durchschnitt der Klimaperiode 1991-2020 und 3,9 Grad über der Klimaperiode 1961-2020.
Damit wird der Trend zu einem immer wärmeren Klima bestätigt. Österreichs seit dem Jahr 1767 bestehende Messreihe umfasst 258 Sommer und unter den 20 wärmsten sind mit drei Ausnahmen nur Sommer der jüngeren Vergangenheit der Klimaperiode 1991-2020. Der Sommer 2024 brachte zum Beispiel in den Landeshauptstädten ungefähr doppelt so viele Hitzetage (mindestens 30 Grad) wie ein durchschnittlicher Sommer im Zeitraum 1991-2020 und ungefähr drei bis vier Mal so viele Hitzetage wie im Durchschnitt der Klimaperiode 1961-1990.
Rekorde bei der Zahl der Hitzetage zeichnen sich ab
"Berücksichtigt man die Prognose für die letzten Augusttage, dann zeichnen sich vereinzelt auch Rekorde bei der Zahl der Hitzetage ab", sagt Klimatologe Orlik, "zum Beispiel an der Wetterstation Wien Innere Stadt mit 45 und in Eisenstadt mit 41 Hitzetagen." Markant war zudem auch das größtenteils konstant hohe Temperaturniveau über Tag und Nacht. In mehreren Regionen gab es neue Rekorde der mittleren Tiefstwerte (Mittelwert aller Minima der Nächte in diesem Sommer), zum Beispiel in Zwettl mit 12,8 Grad, Wien Hohe Warte mit 18,0 Grad, Mariazell mit 12,9 Grad und Kremsmünster mit 16,3 Grad.
Einige Geosphere-Wetterstationen verzeichneten neue Rekorde an Tropennächten (Tiefstwert nicht unter 20 Grad), zum Beispiel Wien Innere Stadt mit 44, Eisenstadt mit 25, Linz mit 15 sowie St. Pölten und Graz Universität mit elf Tropennächten. (Auswertung bis inkl. 29.8.2024)
Muren und Überschwemmungen durch mehrere Starkregenereignisse
In der österreichweiten Auswertung brachte der meteorologische Sommer 2024 um 13 Prozent weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Sommer, jedoch mit großen regionalen Unterschieden. Die Auswertung zeigt im Großteil des Berglandes in etwa durchschnittliche Regenmengen. Die deutlich zu trockenen Regionen mit 15 bis 45 Prozent weniger Regen als im Durchschnitt waren vor allem Osttirol, Oberkärnten, der Lungau, Teile von Oberösterreich, Niederösterreich und des Burgenlands sowie Wien und die Südoststeiermark.
Mehrere Starkregenereignisse sorgten in diesem Sommer für Muren und Überschwemmungen. Zum Beispiel regnete es am 17. August 2024 an der Wetterstation Wien Hohe Warte in nur einer Stunde 94 Liter pro Quadratmeter. Das war die höchste hier jemals gemessene Regenmenge in einer Stunde. Die Sonnenscheindauer lag mit drei Prozent unter dem Mittel indes in der österreichweiten Auswertung ziemlich genau im Bereich eines durchschnittlichen Sommers. (APA/bearbeitet von aks)
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