Heftiger Regen hat im Süden Brasiliens folgenschwere Überschwemmungen mit mindestens zehn Todesopfern ausgelöst. Der Gouverneur des Bundesstaates Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, rief am Mittwochabend (Ortszeit) die Bewohner mehrerer Regionen auf, sich in Sicherheit zu bringen - es herrsche eine kriegsähnliche Situation.
Betroffen war insbesondere das Taquari-Tal, wo wegen der Einwanderung aus Deutschland im 19. Jahrhundert eine Minderheit den Dialekt Riograndenser Hunsrückisch spricht. Die Region war bereits im vergangenen September von Unwettern und Überschwemmungen mit mindestens 42 Todesopfern betroffen.
"Leider wird die Situation in diesem Jahr wahrscheinlich schlimmer sein als 2023", sagte Leite nach einer Mitteilung. Die Pegelstände der Flüsse würden weiter steigen, es bestehe auch die Gefahr von Erdrutschen. Das Militär war laut Verteidigungsministerium unter anderem mit fünf Hubschraubern im Rettungseinsatz.
Nach Angaben des Zivilschutzes wurden mehr als 1000 Menschen obdachlos, außerdem gebe es mehr als 20 Vermisste - zu den zehn Toten, die seit Beginn der Regenfälle am Montag gezählt worden seien, könnten also weitere hinzukommen. Insgesamt haben mehr als 100 Gemeinden haben mit den gewaltigen Wassermassen zu kämpfen. © dpa
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