Der erste schwere Sturm des Jahres fegt über Österreich. Orkantief "Burglind" bringt Gewitter, Böen und Lawinengefahr mit sich. Besonders schwer trifft es Tirol und Vorarlberg.
Wer nicht nach draußen muss, sollte sich noch ein paar Stunden gedulden: Orkantief "Burglind" hat Österreich erreicht. Für das ganze Land gelten am Mittwoch Sturmwarnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik - Vorarlberg und Tirol trifft es am härtesten.
Schäden in Vorarlberg
Aus Vorarlberg werden erste Schäden gemeldet: In Alberschwende wurde ein Dach abgedeckt, in Feldkirch-Altenstadt stürzte ein Baum auf einen Pkw und ein Haus, wie "Vorarlberg Online" meldet. Zudem wurden mehrere Straßen durch Bäume verlegt.
An der Messstation Mellau-Rosstelle (Bregenzerwald) wurden demnach schon Mittwochfrüh Windspitzen von 129,5 km/h gemessen. Am Karren in Dornbirn waren es rund 90 km/h.
Sturm legt noch weiter zu: 155 km/h am Galzig
Auch für Tirol warnen die Experten, sich einen Aufenthalt im Freien nach Möglichkeit zu verkneifen: Zu groß sei die Gefahr, von herabfallenden Ästen, umstürzenden Bäumen oder umherfliegenden Gegenständen getroffen zu werden.
Für den Norden Tirols, Salzburgs sowie in Ober- und Niederösterreich sind zudem Gewitter mit Starkregen und Graupelschauern angesagt.
Die höchste Windspitze in Tirol wurde laut "Tiroler Tageszeitung" von der Messstelle am Brunnenkogel auf 3.437 Metern Seehöhe gemessen: Hier gab es Windböen von bis zu 137,5 km/h. Dahinter folgten der Feuerkogel (109,1 km/h) und der Patscherkofel (105,1 km/h).
Zu Mittag vermeldete Meteorologe Marcus Wadsak eine neue Höchstmarke: Auf dem Galzig - einem Berg in der Region Arlberg in Tirol - wurden demnach Windspitzen von 155 km/h erreicht.
Lawinengefahr steigt
Im Westen Tirols herrscht "große Lawinengefahr" - Stufe 4 von 5. Grund sind laut Lawinenwarndienst Schneefälle sowie der in den Bezirken Landeck und Reutte prognostizierte Orkan auf den Bergen.
Tirolweit gilt Lawinenwarnstufe 3 - "erhebliche Gefahr". Auch in Vorarlberg verschärft sich die Lage im Tagesverlauf. Wo es geregnet habe, müsse mit Nassschneerutschen gerechnet werden, hieß es von Expertenseite.
Training für Bergisel-Springen abgebrochen
In Innsbruck musste das erste Training der Skispringer bei der Vierschanzentournee zunächst verschoben werden. Grund waren zu starke Winde.
Um 12:15 Uhr wurde das Training trotz immer noch starker Winde gestartet: Der Österreicher Clemens Leitner aus der nationalen Gruppe ging wie geplant als erster Athlet von der Schanze.
Der zweite Trainingsdurchgang wurde jedoch abgebrochen, weil er nicht mehr pünktlich vor der Qualifikation (14:00 Uhr) fertiggesprungen werden konnte.
Neben dem Wind machten den Veranstaltern auch Schneeregen und Nebel zu schaffen. Die Schanze auf dem Bergisel war aus der Stadt teilweise kaum noch zu erkennen. Die Qualifikation sollte trotz Sturmtief "Burglind" plangemäß gestartet und durchgeführt werden.
Entspannung erst am Donnerstag
Erst am Donnerstag werden die Winde laut ZAMG etwas nachlassen. Böen zwischen 60 und 80 km/h kann es aber immer noch geben.
Auf den Bergen sind auch am Donnerstag noch bis zu 100 km/h möglich. Im Lauf des Tages sollte sich die Lage jedoch entspannen.
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