Nur zwei Sommer waren heißer: Dieser Sommer liegt in diversen Kategorien über dem Mittelwert. An einen Sommer kommt er jedoch auf keinen Fall heran.
Dieser Sommer ist der drittwärmste der Messgeschichte. Das geht aus Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hervor.
Demnach lag die Temperatur heuer im Durchschnitt zwei Grad über dem Mittelwert. In vielen Regionen gab es zwei- bis sechsmal so viele Hitzetage wie in einem durchschnittlichen Sommer.
Dazu regnete es um zwei Prozent mehr - und die Sonnenscheindauer lag sogar 18 Prozent über dem seit 1767 ermittelten Durchschnittswert.
Die Zahl der heißen Tage war heuer ungewöhnlich hoch. "In einigen Regionen sind wir sogar nahe an den Rekorden und einige heiße Tage kommen ja noch", sagt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik.
Angeführt wird die Statistik von Andau im Seewinkel: Dort gab es heuer 46 Tage mit mindestens 30 Grad. Der österreichweite Rekord an heißen Tagen ist jedoch nicht in Gefahr. Er stammt aus 2003: Damals gab es 56 Tage mit mindestens 30 Grad - und zwar in Leibnitz (Steiermark).
Wien führt Statistik der Tropennächte an
Ungefähr durchschnittlich ist die Zahl der Tropennächte - also Nächten mit Tiefsttemperaturen nicht unter 20 Grad. In Innsbruck, Klagenfurt und Salzburg gab es nur zwei, in Eisenstadt und auf der Hohen Warte in Wien neun.
Ganze 28 Tropennächte - fast doppelt so viele wie normalerweise - wurden an der ZAMG-Wetterstation Wien - Innere Stadt gemessen. In einem durchschnittlichen Sommer sind es nur 16.
Niederschläge sehr unterschiedlich verteilt
Diesen Sommer waren die Regenmengen - wie so oft - sehr unterschiedlich auf die Regionen verteilt. Vom Arlberg bis in die Obersteiermark und in Kärnten regnete es laut ZAMG 15 bis 50 Prozent mehr als in einem durchschnittlichen Sommer.
Sehr trocken war es dagegen im Gebiet vom Waldviertel über das Weinviertel und das Wiener Becken bis zum Nordburgenland sowie in der südlichen Steiermark. In diesen Regionen regnete es 15 bis 50 Prozent weniger als im Mittel.
Der relativ nasseste Ort war Mariapfarr (Salzburg): Hier fielen 511 Liter Regen pro Quadratmeter - 64 Prozent mehr als im Mittel der Jahre 1981 bis 2010.
Der Preis für den absolut nassesten Ort geht an Rudolfshütte in Salzburg: Hier fielen zwar nur zehn Prozent mehr Regen als im Durchschnitt. Insgesamt waren es diesen Sommer aber stolze 900 Liter pro Quadratmeter.
Betrachtet man die Niederschlagsmenge im ganzen Land, liegt diese zwei Prozent über dem Durchschnitt.
Fast ein Wind-Rekord in Innsbruck
Die Gewitter, die über Österreich hinwegfegten, kratzten an den bisherigen Rekorden. Am 30. Juli wurden etwa am Innsbrucker Flughafen Sturmböen mit 165 km/h erreicht - einer der höchsten Werte, der jemals in Österreich in tiefen Lagen gemessen wurde.
In Reichersberg (Oberösterreich) erreichten die Windböen während eines Gewitters am 18. August 126 km/h, in Bruckneudorf (Burgenland) waren es in der Nacht von 10. auf 11. August knapp 130 km/h.
Das Österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte im Jahr 2017 bisher rund 137.500 Blitzeinschläge (Wolke-Erde-Blitze) in Österreich. Dieser Wert entspricht in etwa dem Durchschnitt. Zwischen 2013 und 2016 waren es weniger - zwischen 83.000 und 132.000.
Zählt man auch andere Entladungen dazu, zum Beispiel Impulse innerhalb der Wolken, hat es heuer schon über eine Million Mal geblitzt.
Der blitzreichste Tag des Sommers war der 9. Juli: Rund 7.600 Wolke-Erde-Blitze schlugen auf österreichischen Boden ein. Am häufigsten blitzte es heuer in den Niederen Tauern. (ank)
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