Sie haben am Mittwoch geschwitzt? Dann waren Sie damit nicht allein. Die höchste Temperatur dieses Jahres haben Meteorologen in Niederösterreich verzeichnet. Besonders aber ächzen die Menschen im Mittelmeerraum

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Der Mittwoch hat den bisher wärmsten Tag des Jahres gebracht. In Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck an der Leitha) wurden laut Geosphere Austria 36,9 Grad registriert. Das war ein halbes Grad mehr als der bisherige Wert, gemessen am 30. Juni an der Wetterstation Wien Innere Stadt mit 36,4 Grad.

36,3 Grad wurden am 10. Juli in Andau (Bezirk Neusiedl am See) sowie am gestrigen Dienstag ebenfalls in Bad Deutsch-Altenburg registriert.

Extreme Hitze-Sommer könnten zur Norm werden

Unter Hitze ächzen aktuell vor allem Urlauber etwa in Griechenland oder Italien. Die Wahrscheinlichkeit für eine Hitzewelle wie derzeit im Mittelmeerraum ist einer Analyse zufolge im Zuge der Klimakrise stark gestiegen. Die derzeitigen Temperaturen, insbesondere in Griechenland, seien bis zu fünfmal wahrscheinlicher geworden, teilte die US-amerikanische gemeinnützige Organisation Climate Central mit.

14 aufeinanderfolgende Tage über 40 Grad

Laut der Organisation erlebte Griechenland den wärmsten Juli seit Beginn der Aufzeichnungen, mit 14 aufeinanderfolgenden Tagen über 40 Grad. Auch jetzt Mitte August sei es voraussichtlich tagelang drei bis sechs Grad zu warm - genauso wie in Italien, Frankreich und Albanien. In Kroatien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Ungarn und Österreich würden sogar sechs bis zehn Grad zu viel erwartet.

Klimawandel verändert griechische Landwirtschaft

Traditionell werden in Kyparissia im Westen Griechenlands eher Oliven oder Wassermelonen angebaut. Doch wegen des Klimawandels leidet die Region, in der es sonst mehr regnet als im Rest des Landes, vermehrt unter Dürre. Deshalb experimentieren manche Landwirte mit dem Anbau tropischer Pflanzen.

Am Mittwoch lagen die Temperaturen dem Deutschen Wetterdienst zufolge fast im gesamten Mittelmeerraum über 30 Grad Celsius. Auch in den kommenden Tagen sollte es so heiß bleiben, mit bis zu 38 Grad in Athen und hoher Waldbrandgefahr. Dort in Griechenland wütete gerade mehrere Tage lang ein Großbrand.

Klimawandel erhöht Risiko für Brände

Wir wissen, dass die Wetterbedingungen mit hoher Waldbrandgefahr direkt mit dem Klimawandel zusammenhängen", erklärte Andrew Pershing, Leitautor der Analyse. Denn der Klimawandel führe zu langen Perioden mit Trockenheit und Hitze, was das Risiko für Brände erhöhe.

"Wir müssen Kohle, Öl und Gas im Boden lassen", betonte Pershing. "Sonst werden solche Feuersommer mit extremen Temperaturen im Mittelmeerraum zur neuen Norm werden. Nicht nur in Griechenland, sondern in der ganzen Region." (APA/dpa/bearbeitet von af)

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