Ab Donnerstag erwartet Österreich ein massiver Wetterumschwung aufgrund einer Kaltfront. Bis Anfang kommender Woche gilt nach Geosphere Austria eine Regen-, Schnee- und Windwarnung. Teilweise wird mit Problemen auf Verkehrswegen und bei Stromverbindungen gerechnet.
Österreich steht vor einem massiven Wetterumschwung: Für Donnerstag (12. September) bis Anfang nächster Woche gaben die Experten von Geosphere Austria aufgrund einer massiven Kaltfront Regen-, Schnee- und Windwarnung heraus. Auch Überschwemmungen und Muren sind zu erwarten. "In höher gelegenen Regionen Schneebruch mit Problemen auf Verkehrswegen und bei Stromverbindungen", heißt es in einer Aussendung.
Schneefall auch in Tälern möglich
"Am Donnerstag zieht von Nordwesten eine Kaltfront nach Österreich und über Oberitalien entsteht ein Tiefdruckgebiet. Dadurch mischen sich über Österreich kalte und feuchte Luftmassen und in vielen Regionen sind in den nächsten Tagen sehr große Regenmengen zu erwarten", sagte Meteorologe Harald Seidl von der Geosphere Austria. Auf den Bergen fallen zudem beachtliche Neuschneemengen. Kurzfristig kann es sogar unter 1.000 Meter – und somit in vielen Tälern – schneien.
Schwerpunkt des Regens erst im Süden, ab Freitag im Osten
Nach aktuellem Stand der Prognose liegt am Donnerstag der Schwerpunkt des Regens im Süden Österreichs und verlagert sich am Freitag in den Osten. Samstag und Sonntag sind die größten Regenmengen im Gebiet vom Nordburgenland über Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, die Obersteiermark bis Salzburg zu erwarten. "Die weitere Entwicklung ist noch sehr unsicher, aber Anfang der nächsten Woche könnte es besonders in der Osthälfte Österreichs weiterhin zeitweise stark regnen", so Geosphere.
Die großen Regenmengen der nächsten Tage können Geosphere zufolge kleinräumige Überschwemmungen verursachen. Auch Bächen und zumindest kleineren Flüssen können über die Ufer treten. Außerdem sind allgemein Behinderungen im Straßen- und Bahnverkehr möglich. "Durch den Schneefall in höheren Lagen können Äste abbrechen und Bäume umstürzen, was zu Problemen auf Verkehrswegen und bei Stromleitungen führen kann", hieß es.
Starker bis stürmischer Wind - vor allem im Osten
Auf höher gelegenen Verkehrswegen ist zudem zeitweise mit winterlichen Verhältnissen zu rechnen, wie etwa am Arlbergpass, am Radstädter Tauernpass (Bereich Obertauern, Katschberg) und am Triebener Tauernpass. Auch am Brennerpass sowie in den höher gelegenen Bereichen der Tauernautobahn ist Schneefall oder Schneeregen möglich.
In vielen Regionen Österreichs kommen von Donnerstag bis Sonntag 100 bis 200 Millimeter Regen zusammen. Regional sind deutlich über 200 Millimeter möglich, vor allem im Bergland von Ober- und Niederösterreich sowie in der nördlichen Obersteiermark. Etwas geringere Regenmengen (40 bis 80 Millimeter) sind in Vorarlberg und im Tiroler Oberland zu erwarten.
Im Hochgebirge fallen von Donnerstag bis Sonntag ungefähr 100 bis 150 Zentimeter Neuschnee, mit den größten Mengen im Gebiet vom Kaisergebirge bis zum Hochschwab. Freitag, Samstag und Sonntag weht außerdem starker bis stürmischer Wind mit Böen zwischen 70 und 90 km/h, in exponierten Lagen und auf den Bergen auch mehr. Schwerpunkt ist die Osthälfte Österreichs.
Typisches Herbstphänomen - doch heuer mit starken Temperaturunterschieden
Dieses Phänomen tritt besonders im Herbst und Winter auf, wenn das Mittelmeer noch relativ warm ist, während kalte Luftmassen aus dem Norden in Richtung Süden vordringen.
Die warme Luft über dem Mittelmeer nimmt viel Feuchtigkeit auf. Wenn dann kalte Polarluft aus dem Norden auf diese feucht-warme Luft trifft, kondensiert die Feuchtigkeit und es bilden sich schnell starke Tiefdruckgebiete. Diese Tiefdruckgebiete können heftige Regenfälle, Gewitter und Stürme auslösen, manchmal sogar mit Schnee in höheren Lagen.
Diese Kaltfronten sind laut Geosphere Austria typisch für den Herbst, wenn die Luft der warmen Mittelmeer-Gebiete auf die kalte Luft aus dem Norden trifft. Heuer sei aber sowohl die Mittelmeerluft besonders warm als auch die Polarluft besonders kalt. (APA/bearbeitet von aks)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.