• 22:23 Uhr: ➤ 17-jähriger Radfahrer von Donaufluten mitgerissen: Gerettet
  • 21:17 Uhr: Aufatmen in Passau: Scheitel an Donau und Inn überschritten
  • 17:22 Uhr: Frau klammerte sich 52 Stunden in Baumkrone fest - gerettet
  • 15:59 Uhr: Bayern stellt Millionensumme für Hochwasserschäden bereit
  • 14:44 Uhr: Passau ruft Katastrophenfall aus: Donau-Pegel fast bei zehn Metern
  • 14:16 Uhr: Innenministerium: Mehrere Menschen in Bayern vermisst
  • 12:36 Uhr: Steinmeier dankt Helfern in Hochwassergebieten
  • 11:07 Uhr: Polizei: Drittes Todesopfer durch Hochwasser in Bayern
  • 10:15 Uhr: Bahn: Weiter Zugausfälle auf zahlreichen Strecken in Süddeutschland
  • 10:07 Uhr: Regensburger Oberbürgermeisterin warnt vor Hochwassertourismus
  • 09:46 Uhr: Suche nach Feuerwehrmann geht weiter
  • 09:29 Uhr: Landesfeuerwehrverband: Hochwasser-Einsatz in diesem Ausmaß einmalig

➤ 17-jähriger Radfahrer von Donaufluten mitgerissen: Gerettet

  • 22:23 Uhr

Ein 17-jähriger Radfahrer ist in Niederbayern von den Donaufluten mitgerissen worden. Retter bargen ihn weitgehend unverletzt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstagabend mitteilte. Der junge Mann habe versucht, in Bad Abbach im niederbayerischen Landkreis Kelheim mit seinem Fahrrad eine Fußgängerbrücke zu überqueren. Er sei offensichtlich davon ausgegangen, dass die Querung der Brücke noch möglich sei. Dabei wurde er jedoch von den Wassermassen erfasst. Er sei in einem Baum hängengeblieben. Passanten alarmierten die Rettungskräfte. Ob die Brücke gesperrt war, blieb offen. (dpa)

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Wie Hochwasser entstehen © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Hochwasser in Deutschland vom 4. Juni:

Aufatmen in Passau: Scheitel an Donau und Inn überschritten

  • 21:17 Uhr

In der Stadt Passau im Südosten Deutschlands ist der Scheitel der Flüsse Donau und Inn erreicht - die Wasserstände fallen leicht, wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte. Die Donau habe den vorhergesagten Scheitel von zehn Metern bereits überschritten. Der Wasserstand lag am Dienstagabend nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes (HND) bei etwa 9,70 Metern. Normal sind hier Wasserstände von etwa fünfeinhalb Metern. Der Pegelstand am Inn ging von gut sieben Metern auf knapp 6,70 Meter zurück. «Es wird davon ausgegangen, dass die Pegel in den nächsten Stunden weiter zurückgehen.» Allerdings werde der Donaupegel langsamer sinken.

Die Stadt hatte aufgrund der erwarteten Zuspitzung der Hochwassersituation am Dienstag den Katastrophenfall ausgerufen. Zahlreiche Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag eingestellt. Betroffen sind den Angaben zufolge vor allem die Alt- und Innenstadt.

Die Behörden warnten erneut dringend davor, überflutete Bereiche zu betreten. Das gesamte Hochwassergebiet - insbesondere Alt- und Innenstadt - solle gemieden werden. Die Stadt erarbeite nun Strukturen für die Aufräumarbeiten, die voraussichtlich ab Freitag beginnen könnten, hieß es weiter. In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. (dpa)

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Frau harrt 52 Stunden in Baumkrone aus und wird gerettet

  • 17:22 Uhr

In Schwaben hat sich eine Frau mehr als 52 Stunden lang in der Krone eines Baums vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht und so überlebt. Die 32-Jährige wurde schließlich am Dienstagmittag mittels einer Suchdrohne entdeckt und dann gerettet, wie die Polizei berichtete. Sie war seit der Nacht zum Sonntag im überfluteten Silberwald bei Neu-Ulm vermisst worden. Die Frau sei weitgehend unverletzt, teilten die Einsatzkräfte mit. Die geschwächte und dehydrierte 32-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Sie war in der Nacht von Samstag auf Sonntag in dem Wald unterwegs gewesen, als das Wasser immer weiter stieg. Gegen Mitternacht habe sie noch selbst mit dem Handy in der Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst anrufen können, sagte Polizeisprecher Holger Stabik. Zudem habe ein Bekannter von ihr Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattet.

Danach war die Frau über ihr Mobiltelefon nicht mehr erreichbar, möglicherweise wegen eines leeren Akkus. Die Helfer begannen mit den Suchmaßnahmen. Nach dem Notruf hatte sich die Frau in die Krone eines umgestürzten Baumes retten können. In der Baumkrone harrte sie dann Tag und Nacht rund zwei Meter über dem Wasser aus. Als die Einsatzkräfte sie schließlich fanden, stand die Flut noch immer etwa brusthoch unter dem Baum. (dpa/phs)

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Bayern stellt "hundert Millionen plus X" für Hochwasserschäden bereit

  • 15:59 Uhr

Bayern stellt für die Geschädigten des derzeitigen Hochwassers einen hohen Millionenbetrag zur Verfügung. Sein Kabinett habe sich auf eine Unterstützung im Volumen von "hundert Millionen plus X" verständigt, sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in München im Anschluss an eine Sitzung seines Kabinetts. Die Hochwasserlage entspannte sich angesichts des Endes der Unwetter, im Bereich der Donau gab es aber weiter hohe Pegelstände.

Söder sagte, das X bedeute, das der Freistaat noch weiteres Geld einsetzen werde, sollten die hundert Millionen Euro zur Bewältigung der Hochwasserschäden aufgebraucht sein. Ein erster Teil der Unterstützung sollte noch am Dienstag an die bayerischen Regierungsbezirke ausgezahlt und von dort an die Landratsämter weitergeleitet werden. Privathaushalte können nach dem Beschluss bis zu 5.000 Euro für Hausrat und bis zu 10.000 Euro bei Ölschäden erhalten, Unternehmen zwischen 5.000 Euro und 200.000 Euro.

Im Fall einer Existenzgefährdung können Privatleute und Unternehmen mit bis zu 100 Prozent Ersatz ihrer Schäden rechnen. Wie Söder sagte, müssen versicherte Schäden abgerechnet werden. Es solle keine Überkompensation der Schäden geben. Söder sagte, er gehe davon aus, dass der Bund seine angekündigte Beteiligung an der Schadenskompensation auch wahr mache. Außerdem bekräftigte der bayerische Ministerpräsident seine Forderung nach einer "Pflichtversicherung für Elementarschäden". (afp)

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Passau ruft Katastrophenfall aus: Donau-Pegel fast zehn Meter hoch

  • 14:44 Uhr

Die Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund der erwarteten Zuspitzung der Hochwassersituation am Dienstag den Katastrophenfall ausgerufen. Für die Donau werde im Laufe des Nachmittags ein Pegelstand von rund zehn Metern erwartet, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Aktuell betrage der Pegelstand 9,97 Meter. Zum Vergleich: Am 31. Mai waren es vier Meter weniger.

Relativ gleichzeitig werde aber auch der Scheitel des Inns die Dreiflüssestadt erreichen, hieß es. Aufgrund des Starkregens am Montag rechnet die Stadt dort mit einem Pegelstand von mehr als sieben Metern.

Zahlreiche Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag komplett eingestellt. Betroffen ist den Angaben zufolge vor allem die Alt- und Innenstadt. Die Stadt warnte dringend davor, überflutete Bereiche zu betreten. Das gesamte Hochwassergebiet solle grundsätzlich gemieden werden.

In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. Vor allem entlang der Donau spitzt sich die Hochwasserlage in Bayern weiter zu. (dpa/phs)

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Innenministerium: Mehrere Menschen nach Hochwasser in Bayern vermisst

  • 14:16 Uhr

Mehrere Menschen gelten in den Hochwassergebieten Bayerns derzeit als vermisst. Ein Sprecher des Innenministeriums in München sagte, die Zahl der Vermissten habe am Dienstagmorgen bei sieben gelegen, im Laufe des Vormittags bei fünf, am frühen Nachmittag dann bei sechs. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach einer Kabinettssitzung am Vormittag die Zahl der Vermissten im Freistaat mit insgesamt bis zu sieben angegeben.

Die Lage sei "extrem volatil", erklärte ein Sprecher des Innenministeriums dazu. Unter den Vermissten könnten demnach auch Menschen sein, die sich inzwischen bei den Behörden vor Ort zwar gemeldet haben, deren Meldung aber bislang nicht ans Lagezentrum in München weitergegeben wurde. "Die genauen Zahlen sind daher nicht sehr valide", betonte der Sprecher.

Als vermisst galt am Dienstag weiter auch ein Feuerwehrmann in Schwaben. Der 22-Jährige war in Offingen mit weiteren Einsatzkräften mit einem Boot gekentert. Die anderen konnten sich retten. (dpa/phs)

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Steinmeier dankt Helfern in Hochwassergebieten

  • 12:36 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den tausenden Helfern in den Hochwassergebieten Süddeutschlands für ihren Einsatz gegen die Fluten gedankt. "Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen es gibt, die in Zeiten schwerster Not für ihre Mitmenschen da sind", sagte Steinmeier am Dienstag in Berlin bei der Eröffnung der Woche der Umwelt im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue. Ihnen allen sage er seinen ganz herzlichen Dank.

Dieser Dank gelte allen Helferinnen und Helfern, die in den Überschwemmungsgebieten seit Tagen pausenlos im Einsatz seien. Steinmeier nannte die zehntausenden Rettungskräfte von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk. Sie und viele andere kämpften oft bis zur völligen Erschöpfung gegen die Wassermassen an und riskierten ihr Leben, um Menschen aus überfluteten Häusern zu retten. Er danke aber auch den vielen Bürgerinnen und Bürgern aus der Region, "die spontan helfen und da mit anpacken, wo die Katastrophe am größten ist, die Sandsäcke füllen, Evakuierte versorgen oder Trost spenden".

Steinmeier sagte, seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Menschen, die bei der Hochwasserkatastrophe ums Leben gekommen seien. Sie seien auch bei jenen, die ihre Häuser verlassen mussten und in den Fluten ihr Hab und Gut verloren haben. (dpa/phs)

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Polizei: Drittes Todesopfer durch Hochwasser in Bayern

  • 11:07 Uhr

Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Wie die Beamten am Dienstag mitteilten, rutschte eine Frau am Montag in Markt Rettenbach (Landkreis Unterallgäu) mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser und wurde später leblos geborgen. Ein Arzt habe nur noch den Tod der 57-Jährigen feststellen können.

Die Frau war nach ersten Ermittlungen auf einer überfluteten Staatsstraße bei Markt Rettenbach unterwegs, nachdem sie eine Absperrung ignoriert hatte. Im gesperrten Abschnitt sei die Frau mit ihrem Wagen an einer überfluteten Stelle mit ihrem Wagen seitlich von der Straße in eine Wiese abgerutscht. Dort sei der Wasserstand so hoch gewesen, dass das Auto sofort von Wasser umschlossen worden sei.

Die Frau habe noch einen Notruf abgesetzt und den Rettungskräften gesagt, dass sie mit ihrem Auto von der Straße gerutscht sei und ihr Auto nun mit Wasser volllaufe. Danach sei der Handykontakt abgebrochen. Einsatzkräfte hätten zwar unverzüglich die Suche begonnen. Als ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts den Wagen entdeckt habe, sei das Auto aber schon "nahezu komplett" versunken gewesen, teilte die Polizei mit. Die Ermittler gingen nach eigenen Angaben von einem "tragischen Unfall" aus. Die Frau sei nur noch leblos aus dem Fahrzeug geborgen worden.

Es handelt sich im Fall der Frau um den fünften Todesfall im Zusammenhang mit dem Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg. Gesucht wird noch nach einem 22 Jahre alten Feuerwehrmann, der beim Kentern eins Bootes bei einem Rettungseinsatz ins Wasser fiel. (dpa/AFP/tas)

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Bahn: Weiter Zugausfälle auf zahlreichen Strecken in Süddeutschland

  • 10:15 Uhr

Wegen der Hochwasserlage in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns kann die Deutsche Bahn einige Strecken im Nah- und Fernverkehr noch immer nicht anfahren. Auf vier Strecken komme es weiterhin zu Zugausfällen, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit.

Betroffen sei auf der Strecke Stuttgart-Ulm-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Ulm und Augsburg, auf der Strecke Nürnberg-Donauwörth-Augsburg-München der Abschnitt zwischen Donauwörth und Augsburg, auf der Strecke München-Memmingen-Lindau der Abschnitt zwischen Buchloe und Memmingen sowie die gesamte Strecke Ulm-Memmingen-Kempten. Kurz gesagt: München kann von Westen und Norden her nicht angefahren werden.

Die Bahn hat ihre Kulanzregelung bei Fahrkarten jetzt auch auf den Dienstag ausgeweitet zwischen Sonntag und Dienstag gekaufte Fahrkarten für die betroffenen Strecken können auch später genutzt werden. Bei gleichem Ziel könne man mit dem Ticket auch eine andere Strecke fahren. Bei allen verkehrenden Zügen in der Region rechne die Bahn mit hoher Auslastung, der Nahverkehr in Bayern sei auch stark beeinträchtigt. Insgesamt rate die Bahn aber auch weiterhin von Zugreisen nach Süddeutschland ab.

Auf folgenden Strecken kommt es zu einzelnen Ausfällen und Verspätungen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm, Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg, Augsburg-Kempten(Allgäu)-Oberstdorf, Nürnberg-Würzburg. (dpa)

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Regensburger Oberbürgermeisterin warnt vor Hochwassertourismus

  • 10:07 Uhr

Die Oberbürgermeisterin der aktuell vom Hochwasser betroffenen Stadt Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), hat vor Hochwassertourismus gewarnt. "Wir haben ohnehin viele Touristen, aber da sind jetzt auch die Einheimischen unterwegs. Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht", sagte Maltz-Schwarzfischer am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Vor allem sollten Besucher nicht auf die Stege gehen, da dort Helfer unterwegs sein können müssen.

In der an der Donau gelegenen viertgrößten Stadt Bayerns war die Lage in der Nacht zu Dienstag der Oberbürgermeisterin zufolge angespannt. Das hohe Grundwasser und der instabile Untergrund gefährdeten die Evakuierungen. Der Hochwasserscheitel sei nachts erreicht worden, sie hoffe, dass die Pegel im Laufe des Dienstags nach unten gingen.

Ob die Dämme und Schutzvorrichtungen halten würden, sei schwer vorherzusagen, sagte die Oberbürgermeisterin. "Wir haben ja eine andere Lage als zum Beispiel 2013, weil wir sehr hohe Grundwasserstände haben und dadurch der Untergrund so instabil wird. Und der Druck auf die Dämme bei einem schwankenden Untergrund schon kritisch ist."

Teile Bayerns und Baden-Württembergs sind seit Tagen von Hochwasser als Folge starker Regenfälle betroffen. Für Dienstag gibt es Hoffnungen auf eine Entspannung der Lage, da die Regenfälle aufgehört haben oder weniger geworden sind. In neun bayerischen Landkreisen gab es am Dienstag teilweise Unterrichtsausfall.

Das Hochwasser führte zu mindestens vier Todesfällen. Am Montag waren im baden-württembergischen Aalen in Baden-Württemberg zwei Tote in einem mit Wasser vollgelaufenen Keller gefunden worden. Es handelt sich um einen 58 Jahre alten Mann und dessen 84-jährige Mutter. Beide sollen beim Versuch gestorben sein, Wasser aus ihrem Haus abzupumpen. (AFP/tas)

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Suche nach Feuerwehrmann geht weiter

  • 09:46 Uhr

Die Suche nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann geht nach Angaben der Polizei weiter allerdings wird vorläufig nicht mehr in den Fluten selbst gesucht. Die Strömung sei derzeit so groß, dass eine Suche vom Wasser aus für die Einsatzkräfte zu riskant sei, sagte Polizeisprecher Holger Stabik am Dienstagvormittag. Vom Land und aus der Luft werde die Suche fortgesetzt. Am Dienstag sollten dafür Drohnen und ein Hubschrauber eingesetzt werden.

Die Einsatzkräfte befürchten, dass der 22-Jährige ertrunken ist. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.

Einsatzkräfte hatten am Montag in Baden-Württemberg zwei Tote in einem leer gepumpten Keller in Schorndorf östlich von Stuttgart gefunden. Es handele sich um einen 58 Jahre alten Hausbewohner und seine 84 Jahre alte Mutter, teilte die Polizei mit. Nach Zeugenaussagen waren beide am Sonntagabend damit beschäftigt gewesen, in das Haus eingedrungenes Wasser im Keller abzupumpen.

Im oberbayerischen Schrobenhausen starb eine 43-Jährige am Wochenende im Keller eines überfluteten Hauses. Am Sonntagmorgen war in Pfaffenhofen an der Ilm ein Feuerwehrmann tot geborgen worden, der bei einer Rettungsaktion ums Leben kam. (dpa/tas)

Korrektur: In einer früheren Version dieser Meldung wurde berichtet, dass nicht mehr aktiv nach dem vermissten Feuerwehrmann gesucht wird. Die Polizei hat ursprüngliche Angaben korrigiert. Stattdessen ist richtig, dass die Suche weitergeht.

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Landesfeuerwehrverband: Hochwasser-Einsatz in diesem Ausmaß einmalig

  • 09:29 Uhr

Die Feuerwehren in Bayern sind wegen des Hochwassers nach Einschätzung des Landesfeuerwehrverbandes gefordert wie noch nie. "In dieser Art und Weise und in dieser Ausdehnung ist das tatsächlich einmalig", sagte Verbandschef Johann Eitzenberger der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag). "Wir haben täglich 30.000 ehrenamtliche Feuerwehrdienstleistende im Einsatz und versuchen, Schäden zu verhindern und zu minimieren, wo es geht." In Bayern kämpfen Zehntausende Helfer vieler Organisationen seit dem Wochenende gegen ein dramatisches Hochwasser.

Die Lage sei derzeit einigermaßen unter Kontrolle, aber man wisse nie, was noch komme, sagte Eitzenberger. "Es werden auch noch lange Spezialfähigkeiten gefragt sein, zum Beispiel im Umgang mit Öl aus Heizungskellern."

Die Einsatzkräfte kämen aber an ihre Belastungsgrenzen. "Wir haben ein gutes System der Ablösung, das sich über ganz Bayern erstreckt mit seinen 7.500 Feuerwehren und mehr als 300.000 Feuerwehrleuten ehrenamtlichen Feuerwehrleuten , was man jetzt unter der Woche vielleicht noch mal deutlicher spüren wird als am Wochenende", sagte Eitzenberger. (dpa)

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Hochwasser in Bayern Teile einer Burgruine rutschen ab

  • 07:28 Uhr

Teile der Burg Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind angesichts des Dauerregens abgerutscht. Unterhalb der Burg seien 50 Anwohner in Sicherheit gebracht worden, teilte der Landkreis Rosenheim mit. Die Burgruine unweit der Autobahn an der Grenze zu Österreich gilt als Wanderziel. Die Hauptburg Falkenstein wurde nach Angaben der Tourismusgesellschaft Chiemsee-Alpenland etwa um 1300 erbaut. Im 15. und 16. Jahrhundert entstand die Vorburg.

Nach einer umfangreichen Ausbauphase im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anlage gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch Brände zur Ruine. Sie ist Teil des Denkmalkomplexes Petersberg mit der romanischen Peterskirche mit zugehörigem Mesnerhaus. Wie groß das Ausmaß der Schäden an der Ruine ist, war zunächst nicht bekannt.

Im Landkreis Rosenheim ist die Hochwasser-Lage weiter angespannt. Bürgerinnen und Bürger sollten möglichst zu Hause zu bleiben. "Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben", hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Montagabend. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern. (dpa/tas)

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Donau in Passau überschreitet Neun-Meter-Marke

  • 05:21 Uhr

Der Wasserstand der Donau in Passau hat in der Nacht zum Dienstag die Neun-Meter-Marke überschritten. Um 3 Uhr meldete der Hochwassernachrichtendienst (HND) einen Wasserstand von 9,27 Metern. Am Montagabend lag der Pegelstand den Angaben nach noch bei 8,83 Metern. Den Prognosen des HND zufolge soll der Scheitel am Dienstagnachmittag mit 9,50 Metern erreicht werden. Die Passauer Altstadt war am Montag wegen des Hochwassers für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden.

Ab einem Pegelstand von 8,50 Metern werden laut HND bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet. Dieser Stand war in Passau am Montagnachmittag erreicht worden. (dpa)

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