Österreich hat im Rennen um den Hitzerekord im deutschsprachigen Raum Deutschland überholt. Zu knacken gilt es nur noch die Schweiz.
Der 8. August 2013 ist in die Geschichte der heimischen Meteorologie eingegangen. Hatte Österreich bis dato nur Höchstwerte unter der 40-Grad-Marke zu bieten, liegt jetzt die offizielle Spitze bei 40,5 Grad, gemessen in Bad Deutsch-Altenburg (NÖ), und damit 0,3 Grad über der höchsten jemals in Deutschland gemessenen Temperatur.
Meldungen, wonach Neusiedl am See mit 40,6 Grad den österreichischen Rekord halte, hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitag dementiert. Eine Datenprüfung habe ergeben, dass der Wert unrealistisch sei. Er werde deshalb aus der Datenbank gestrichen.
Die ZAMG vermutet äußere Einflüsse, etwa ein in der Nähe der Messstation abgestelltes Auto. "Der Sprung innerhalb weniger Minuten von 38 Grad auf über 40 Grad und wieder auf 38 Grad passt nicht mit der Wetterlage und dem Verhalten vergleichbarer Wetterstationen zusammen", sagte Anita Jurkovic, Datenexpertin der ZAMG.
In solchen Fällen prüft die Anstalt, ob Temperatur, Wind und Luftfeuchtigkeit sich widersprechen. Passen die Werte von Neusiedl mit vergleichbaren Wetterstationen in der Umgebung zusammen? Referenz sind etwa Eisenstadt, Bruckneudorf und Bad Deutsch-Altenburg. Dazu wird untersucht, ob der Verlauf der Temperatur für die Wetterlage und die Jahreszeit typisch ist. In Neusiedl sind laut ZAMG 40,3 Grad gemessen worden - immerhin neuer burgenländischer Hitzerekord.
Rekordhalter im deutschsprachigen Raum bleibt indes die Schweiz: In Grono wurden am 11. August 2003 gar 41,5 Grad gemessen.
Meteorologe Dominik Jung vom Portal Wetter.net geht davon aus, dass sich an diesen Rekorden im heurigen Sommer nichts mehr ändern wird. "Die ganz große Hitze ist durch. Selbst wenn es in der zweiten Monatshälfte einen Warmluftschub aus Spanien gibt, ist es aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit ziemlich unwahrscheinlich, dass wir mit Rekordwerten rechnen können." Ab dem Wochenende gehe es zwar vielfach sommerlich, aber nicht mehr heiß weiter.
So wird das Wetter am Wochenende
Bleibt es am Samstagvormittag in vielen Teilen Österreichs noch regnerisch, lockert das Wetter am Nachmittag zusehends auf. Die meisten Sonnenstunden gibt es laut ZAMG im Süden. In der Früh bewegen sich die Temperaturen zwischen 13 und 20 Grad, tagsüber sind bis zu 28 Grad möglich.
Am Sonntag setzt sich die Sonne durch und es wird freundlich. Die Höchstwerte klettern auf 23 bis 29 Grad. Am Montag beginnt der Tag im Westen und Nordwesten noch sonnig, doch im Lauf des Nachmittags verdichten sich die Wolken: Gewitter sind möglich. Im Osten und Süden bleibt es meist trocken. (ank)
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