Das starke Unwetter in der Steiermark hat große Schäden hinterlassen. Die Feuerwehr und zivile Helfer haben die ganze Nacht damit verbracht, die Spuren des Unwetters zu beseitigen. Auch wenn die Aufräumarbeiten vorangehen, bleibt die Lage kritisch.

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Im oststeirischen St. Lorenzen am Wechsel wurden am Dienstagvormittag die Aufräumarbeiten nach einem Unwetter mit Überschwemmungen und Muren fortgesetzt.

Feuerwehren und zivile Helfer mühten sich, Straßen und verklauste Bäche freizubekommen. Abgeschnittene Gehöfte waren wieder erreichbar. Aber die Lage blieb dramatisch, da sich neue Gewitterzellen über dem oberen oststeirischen Bergland bildeten.

In dem betroffenen Gebiet in St. Lorenzen wurde schon Montagabend von den Behörden der Katastrophenzustand ausgerufen. Die Feuerwehren haben laut dem Büro von LHStv. und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) Abschnittsalarm gegeben.

Schickhofer und Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) nahmen am Vormittag an der Sitzung des Krisenstabs in Hartberg teil und machten sich ein Bild von den Schäden.

Bagger von zivilen Firmen und die acht Wehren des Abschnitts schafften es in der Nacht, alle Straße von Muren freizubekommen. Die ebenfalls von Muren verlegten Häuser waren auch wieder einigermaßen zugänglich. An der Beseitigung der Verklausungen in der Lafnitz und den zuführenden Bächen wurde mit Hochdruck gearbeitet.

Neue Gewitterzellen könnten sich bilden

"Jeder weitere Regen könnte die Situation dramatisch werden lassen, die Böden können nichts mehr aufnehmen", hieß es aus dem Büro Schickhofer auf APA-Anfrage. Über der oberen Oststeiermark dürften sich laut Meteorologen wieder Gewitterzellen bilden.

"Wir haben im am stärksten betroffenen Festenburg, einem Ortsteil von St. Lorenzen, alle Einsatzkräfte der Region zusammengezogen. Jetzt geht es darum, die Schäden rasch aufzuarbeiten und den Betroffenen zu helfen", sagte Schickhofer zur APA.

Er danke den Einsatzkräften, "die zum Teil die ganze Nacht unterwegs gewesen waren und immer noch sind". Von den Unwettern betroffen war auch die westlich gelegene Gemeinde Waldbach-Mönichwald im Wechselgebiet im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.

Im südoststeirischen Bezirk Radkersburg waren Montagabend und in der Nacht 16 Feuerwehren im Unwettereinsatz. Teile von Bierbaum am Auersbach wurden vom Hochwasser bedroht, ein Stallgebäude wurde vom starken Wind abgedeckt.

Zwei Wehren sicherten das Dach mit Planen, die rund 30 Rinder konnten dadurch im Stall bleiben. In Mettersdorf am Saßbach drohte eine Halle überschwemmt zu werden, hier wurde mit Sandsackbarrieren das Schlimmste verhindert.

In Straden wurde wieder der Ortsteil Kronnersdorf vom Hochwasser heimgesucht. Mehrere Einsätze in Oberrakitsch, Siebing, Zehensdorf, Trössing, Weinburg, Straden, Eichfeld, Dietzen, Laafeld und Priebing galten überfluteten Kellern, verschlammten Straßen und umgestürzten Bäumen.

Im Feuerwehrabschnitt Gnas war in Poppendorf ein mit Schlamm überzogenes Firmengelände zu reinigen. In Krusdorf standen wieder einmal die Straßen unter Wasser.

Ackerkulturen sind schwer betroffen

Laut Hagelversicherung hatte Starkregen mit Hagel in der Ost- und Südsteiermark zu schweren Schäden an Ackerkulturen wie Getreide, Mais, Kürbis, Soja, Hirse sowie Gemüse und Weinkulturen geführt.

Insgesamt wurde eine Fläche von 3.000 Hektar teilweise zerstört. Der Schaden dürfte sich auf rund 1,3 Millionen Euro belaufen. Es sei dramatisch, da die Hagelsaison noch nicht ihren Höhepunkt erreicht habe.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) wies darauf hin, dass "bereits 357 Quadratkilometer in der Steiermark von Verkehrsflächen in Anspruch genommen werden, das entspricht der dreifachen Fläche vom Graz". Davon seien 196 Quadratkilometer versiegelt.

"Bodenversiegelung ist ein zunehmendes Umweltproblem", sagte Christian Gratzer vom VCÖ anlässlich des Weltumwelttags. Bei Starkregen werde weniger Wasser von den Böden aufgenommen, die Hochwassergefahr steige. Durch eine verkehrssparende Raumordnung könnte die Zunahme der Versiegelung gestoppt werden.  © APA

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