Ferdinand Wegscheider gibt mit September seine Intendantenfunktion bei ServusTV auf. Er bleibt dem Sender aber in anderer Funktion erhalten. Unklar ist, wer ihm nachfolgen soll.
Ferdinand Wegscheider beendet pünktlich zu seinem 65. Geburtstag im September seine Führungstätigkeit bei ServusTV. Der gegenwärtige Intendant des Salzburger Privatsenders bleibt dem Medienhaus jedoch als Berater verbunden und führt auch seinen umstrittenen Wochenkommentar "Der Wegscheider" fort. Entsprechende Medienberichte bestätigte ServusTV am Mittwoch gegenüber der APA.
Wer Wegscheider nachfolgen soll, ist offen. Als General Manager agiert Goetz Hoefer. Wegscheider stand seit 2016 an der Spitze des Privatsenders und führte ihn u.a. dank teurer Sportrechte und einer traditionell-ländlichen Ausrichtung zum quotenstärksten Privatsender des Landes. 2024 betrug der Marktanteil 5,3 Prozent.
"Der Wegscheider" beschäftigt Gerichte
Mit seinem Wochenkommentar "Der Wegscheider" beschäftigt er bereits seit Jahren immer wieder Gerichte. Ursprünglich hatte die Medienbehörde KommAustria fünf Verstöße gegen das Objektivitätsgebot des Audiovisuellen Mediendienste-Gesetzes erkannt, allen voran im Zusammenhang mit der Behandlung der Coronapandemie.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte daraufhin diesen Bescheid aufgehoben, allerdings dabei die Objektivität des gesamten Senders und nicht der einzelnen Sendungen geprüft, wie der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) im Juni des Vorjahres feststellte. Daher sei der Fall erneut zu prüfen.
Wegscheider gründete Mitte der 90er-Jahre den Vorgänger von ServusTV. Er hob Salzburg TV aus der Taufe, als Privatfernsehen in Österreich per Gesetz noch nicht erlaubt war. Erst 2002 erhielt der Sender eine Lizenz. Fünf Jahre später übernahm das Red Bull Media House den Sender und machte daraus ServusTV.
Wegscheider verließ den Privatsender für mehrere Jahre, kehrte 2014 aber als Infochef zurück. Zwei Jahre später stieg er zum Intendanten auf. (APA/bearbeitet von ank)
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