Das Wandern wird gefährlicher, besonders auf höher gelegenen Berg- und Alpinwanderwegen. Zu diesem Schluss kommt ein Schweizer Institut.
Der Klimawandel verändert vor allem die hochalpine Landschaft so sehr, dass das Wandern gefährlicher wird. Zu diesem Schluss kommt das Schweizer WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) nach einer Analyse verschiedener Studien.
Felsstürze könnten extremere Ausmaße annehmen
Steinschlag oder Felsstürze dürften häufiger werden und extremere Ausmaße annehmen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Analyse. Betroffen seien vor allem höher gelegene Berg- und Alpinwanderwege, aber die Folgen etwa von Schlammlawinen oder Erdrutschen könnten auch bis zum Talboden reichen.
Zu erwarten seien bis in tiefer gelegene Regionen trockenere Sommer, ein Anstieg der Hitzetage, heftigere Niederschläge und schneeärmere Winter. Zahl und Ausmaß von Starkniederschlägen nähmen zu. Das werde etwa zu größeren Wassermassen in Wildbächen führen. Dazu trage auch der auftauende Permafrost bei. Mit dem schmelzenden Eis verändere sich zudem der Untergrund. "Felssturz, Steinschlag, Murgänge oder Rutschungen sind die Folgen."
Auch Wälder seien betroffen. So könnten mehr Stürme oder Brände zum Beispiel die Schutzwirkung von Wäldern gegen Steinschlag oder Lawinen schmälern.
Folgen des Klimawandels schon sichtbar
Die Folgen des Klimawandels seien schon sichtbar, heißt es weiter. So wurden im Aletschgebiet schon Wanderwege gesperrt oder verlegt, weil Felswände und -hänge durch den Rückzug des Gletschers instabil geworden waren.
Im Wallis wurde bei Randa eine Hängebrücke kurz nach der Eröffnung 2010 durch Steinschlag zerstört. Ein Neubau wurde 2017 eröffnet.
So können Wanderer vorbeugen
Wanderer könnten die Risiken durch angemessenes Verhalten, gute Tourenplanung und Gefahrenabschätzung reduzieren. "Dass durch den Klimawandel neben den bisher bekannten Gefahrenquellen auch ganz neue entstehen, halten die Studienautoren für unwahrscheinlich", hält das Institut abschließend fest. Insgesamt hat die Schweiz mehr als 65.000 Kilometer Wanderwege. (dpa/mbo)
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