In England sorgt ein besonders schwerer Fall von Kindesmisshandlung für Aufsehen. Eine Frau versteckte ihre Tochter jahrelang in einer Schublade unter dem Bett. Erst kurz vor seinem dritten Geburtstag wurde das Mädchen gefunden - unterernährt und mit Fehlbildungen.
Weil sie ihr Kind lange in einem Schubfach unter dem Bett versteckte, muss eine Frau in Großbritannien ins Gefängnis. Sie wurde wegen Kindesmisshandlung zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Das Kind sei kurz vor seinem dritten Geburtstag mit verfilztem Haar, Fehlbildungen und Ausschlägen entdeckt worden.
Die Frau habe es vor den Geschwistern und ihrem Partner verstecken wollen, der regelmäßig zu Besuch gewesen sei, meldete PA. Das Kind sei unterernährt und dehydriert gewesen, sei etwa durch eine Spritze mit aufgeweichten Frühstückskeksen versorgt worden. Die Mutter habe es alleine gelassen, wenn sie zum Beispiel arbeiten gegangen sei oder die anderen Kinder zur Schule gebracht habe.
Richter: Mädchen jeglicher Liebe beraubt
"Sie haben dieses kleine Mädchen jeglicher Liebe, jeglicher Zuneigung und jeglicher Aufmerksamkeit beraubt, jeglicher Interaktion mit anderen, jeglicher ordentlicher Ernährung, jeglicher dringend benötigter medizinischer Versorgung", sagte der Richter am Chester Crown Court nach Angaben von PA.
Die Konsequenzen für das Kind seien katastrophal gewesen - sowohl körperlich, psychisch als auch sozial. Das Kind sei ein intelligentes, kleines Mädchen, das nun vielleicht langsam zum Leben erwache, nachdem es in diesem Zimmer lebendig fast tot gewesen sei, sagte der Richter.
Sozialarbeiterin spricht von Horror
Der Fall fiel auf, als der Partner der Frau morgens nochmal umdrehte, nachdem sie das Haus verlassen hatte. Er habe Geräusche gehört und das Zimmer mit dem Kind betreten. Eine alarmierte Sozialarbeiterin sprach von einem überwältigenden Horror, dass sie wohl das erste andere Gesicht gewesen sei, das das Kind außer seiner Mutter je gesehen habe.
Die Mutter gab an, sie habe nichts von ihrer Schwangerschaft gewusst, bei der Geburt große Angst gehabt und mit dem Vater eine missbräuchliche Beziehung gehabt. Das Kind habe nicht die ganze Zeit in der Schublade unter dem Bett verbracht.
Eine Vertreterin der Anklagebehörde CPS sagte, das Kind habe weder Tageslicht noch frische Luft gekannt und nicht auf seinen eigenen Namen reagiert, als es gefunden worden sei. (dpa/bearbeitet von dh)
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