Äußert schmerzhafter und auch skurriler Fall von Versicherungsbetrug: Ein Mann lässt sich von einem Zug offenbar in der Absicht die Hand abtrennen, um sie anschließend symbolisch aufzuhalten. Es ging um sehr viel Geld.
Die Kreativität einiger Versicherungsbetrüger scheint keine Grenzen zu kennen: Ein Mann aus Nordrhein-Westfalen ließ sich offenbar absichtlich seine vorher versicherte Hand von einem Zug abtrennen, um rund sechs Millionen Euro abzukassieren. Nun muss er stattdessen ins Gefängnis, wie der WDR berichtet.
Seine Hand war für sechs Millionen Euro versichert
Der 45-Jährige soll im Oktober vergangenen Jahres in Bönen-Nordbögge in Nordrhein-Westfalen seine linke Hand absichtlich auf die Gleise gelegt haben. Ein abfahrender Zug trennte sie dann ab. Nachdem der Verletzte selbst den Rettungsdienst gerufen hatte, mussten die Ärzte im nahe gelegenen Krankenhaus die Hand bis zur Mitte des linken Unterarms amputieren.
Vorher hatte der Betrüger seine Hand mit insgesamt neun Unfallversicherungen abgesichert, schreibt der WDR. Der Plan des Mannes war offenbar, sich die Renten und Auszahlungen in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro einzuheimsen.
Er hatte die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht: Das Amtsgericht Dortmund glaubte nicht an seine Version, gestürzt zu sein, und verurteilte den Einhändigen nun zu zweieinhalb Jahren Haft. Der WDR zitiert den Richter bei der Urteilsverkündung mit dem Satz: "Sie haben wohl schon öfter mit hohen Einsätzen gespielt. Ich befürchte, diesmal haben sie verloren."
Nicht der erste Betrugsversuch des Angeklagten
Damit bezog sich der Jurist auf eine vorherige Verurteilung des Mannes – ebenfalls wegen Betrugs. Zum Tatzeitpunkt stand er sogar noch unter Bewährung.
Bei einem ähnlichen Fall 2014 hatte der Angeklagte laut WDR angegeben, von einem Krokodil in die Hand gebissen worden zu sein. Tatsächlich hatte er sich die vermeintlichen Bisswunden selbst mit zwei Nagelbrettern zugefügt.
Diesmal griff der 45-Jährige zu härteren Bandagen und ließ sich die Hand gleich komplett abtrennen. Der sicher schmerzhafte Versuch des Versicherungsbetrugs blieb allerdings nicht nur erfolglos – er endet nun sogar in einer Gefängnisstrafe. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.