In Südkorea dauert der Kampf gegen verheerende Waldbrände an. Derweil leitete die Polizei Ermittlungen gegen einen Mann ein, der das Feuer, das zur Brandkatastrophe führte, versehentlich ausgelöst haben könnte.
In der zurückliegenden Woche haben mehr als ein Dutzend Brände im Südosten von Südkorea auf einer Fläche von rund 48.000 Hektar gewütet. Die Polizei teilte mit, ein 56-Jähriger sei im Zusammenhang mit den Bränden in den Fokus der Ermittlungen gerückt.
Mutmaßlicher Urheber der Brandkatastrophe
Die Polizei wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap durch die Tochter des Verdächtigen auf den Mann aufmerksam. Ihr Vater habe versucht, Äste, die über dem Grab seiner Großeltern hingen, anzuzünden. Vom Wind verbreitete Funken hätten einen Waldbrand verursacht, berichtete die Tochter laut Yonhap der Polizei. Dies habe sich am 22. März im Distrikt Uiseong ereignet, der am schlimmsten von den Feuern betroffen war.
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Der mutmaßliche Urheber der Brandkatastrophe sei zunächst nur von der Polizei kontaktiert worden, erklärte ein weiterer Behördenvertreter aus der Provinz Nord Gyeongsang am Sonntag. Er werde erst vernommen, wenn die Ermittlungen am Brandherd abgeschlossen seien. Zur Ausbreitung der Brände hatten starker Wind und Trockenheit beigetragen.
Verheerende Brände in Südkorea
Nach Angaben der Behörden kamen durch die Brände bisher 30 Menschen ums Leben. Mehr als 2.900 Häuser in Nord Gyeongsang wurden zerstört. Etwa 37.000 Menschen mussten vor den Flammen fliehen. Auch historische Bauten wie die Gounsa-Tempelanlage in Uiseong gingen in Flammen auf. Nur einige Artefakte konnten vor dem Feuer gerettet werden.
Allein in diesem Jahr wurden in Südkorea 244 Waldbrände gemeldet, 2,4 Mal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so Han Duck-soo, Südkoreas Premierminister laut "CNN".
Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums hat das Militär rund 7.500 Bodentruppen und mehr als 420 Hubschrauber im Einsatz, darunter vier der US-Streitkräfte in Korea, um bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen. (afp/bearbeitet von ng)