In der Steiermark sind am Mittwoch zwei Züge frontal zusammengestoßen. Der Lokführer ist bei dem Unfall ums Leben gekommen, mehrere Personen wurden schwer verletzt.

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Nördlich von Graz sind am Mittwochvormittag zwei Personenzüge zusammengestoßen. Das berichtet die Nachrichtenagentur APA. Bei dem Unfall in der Nähe der Haltestelle Waldstein bei Übelbach ist ein 21 Jahre alter Lokführer ums Leben gekommen, mehrere Personen wurden schwer verletzt.

Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard Sampt schilderte die Lage im Gespräch mit dem ORF: "Es war ein sehr erschreckendes Bild: Passagiere sind im Inneren des Zuges schwer verletzt herumgelegen, und nach der ersten Erkundung haben wir dann den eingeklemmten Lokführer gefunden, der zu diesem Zeitpunkt nicht ansprechbar war."

Frau schwebt in Lebensgefahr

Die Feuerwehr und das Rote Kreuz waren mit einem Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz: über 200 Kräfte der umliegenden Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr Graz sowie Rettungskräfte des ÖRK mit 14 Fahrzeugen und die Werksrettung SAPPI. Zwei Rettungshubschrauber des ÖAMTC und der Polizeihubschrauber der Flugeinsatzstelle Graz unterstützen aus der Luft.

Unter den Verletzten sind zwei Kinder, eine 60-jährige Frau befindet sich nach Angaben des ORF in Lebensgefahr. Ein 18-Jähriger blieb unverletzt - alle weiteren Personen wurden per Helikopter in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert.

Lokführer wartete Gegenzug nicht ab

Als Unfallursache wird menschliches Versagen angenommen. Aus bisher ungeklärter Ursache dürfte der 21-jährige Lokführer an dieser Ausweichstelle ohne Abwarten des Gegenzuges weitergefahren sein, wie die Polizei mitteilte. Laut APA kam es etwa 70 bis 100 Meter nach der Haltestelle zum Zusammenstoß. Die Strecke wird an der Stelle eingleisig geführt, der Gegenzug war vermutlich mit einer Geschwindigkeit von maximal 50 km/h unterwegs.

Die Kommunikation zwischen Fahrdienstleiter und Lokführer wurde aufgezeichnet, muss aber noch ausgewertet werden. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete eine Obduktion der Leiche sowie die Beiziehung eines Sachverständigen für Technik an. Weiters wird ein Expertenteam vom Bundesministerium für Verkehr mit der Ursachenermittlung betraut werden. (rs/ank)

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