Zu einem sexuellen Übergriff unter Mitschülern soll es im Lehrlingsheim im oststeirischen Fürstenfeld gekommen sein.

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Kollegen sollen einen Jugendlichen in ein Zimmer gezerrt und ihn dort missbraucht haben. Zudem dürften davon auch Fotos mit einem Mobiltelefon gemacht worden sein.

Erst Mitschüler, denen sich der Bursche anvertraut hatte, informierten Erzieher und brachten den Fall zur Polizei.

Die Polizei bestätigte auf Nachfrage Berichte der "Kleinen Zeitung" und der "Kronen Zeitung", wonach die Anzeige am Mittwoch bei ihr eingelangt ist.

Zumindest drei Burschen sollen ihren Mitschüler am vergangenen Montag missbraucht haben. Davor hatten sie ihn in das Zimmer gezerrt und dieses versperrt.

Das Büro von Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) und auch die Wirtschaftskammer - zuständig für die Berufsschulen in der Steiermark - bestätigten die Anzeige.

"Die Vorwürfe sind erschreckend", sagte Lackner. "Ich will eine lückenlose Aufklärung. Wenn Übergriffe passieren, dann sind das für die Betroffenen immer traumatisierende Erlebnisse. Eine umfassende Aufarbeitung ist daher notwendig, um dann auch die erforderlichen Konsequenzen ziehen zu können."

Ein Krisenteam und die zuständige Lehrlingspsychologin des Landes kümmern sich um alle Betroffenen.

Franz Kremser, dem Geschäftsführer der Lehrlingshäuser, sei so etwas in 40 Jahren noch nicht untergekommen. Die Internatsleitung habe alles Nötige veranlasst.

Der betroffene Schüler dürfte in einen anderen Lehrgang kommen. Die Verdächtigen stehen vor ihrem Ausschluss: Bestätigen sich die Vorwürfe, will Kremser sie nicht mehr an der Schule dulden.

Angeblich sollen von dem Missbrauch auch Fotos mit dem Mobiltelefon angefertigt worden sein, diese seien aber offenbar mittlerweile wieder gelöscht worden, sagte der Geschäftsführer.

Derzeit befinden sich rund 160 Schülerinnen und Schüler - vorrangig Tischler und Textilerzeuger - in Fürstenfeld in Ausbildung.  © APA

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