- Kolumbien soll etwa 3.000 Venezolaner ermordet haben.
- Das behauptet zumindest Venezuelas Generalstaatsanwalt Tarek William Saab.
- Er spricht von einem "Massenmord an Venezolanern in Kolumbien".
Venezuela hat die Ermordung tausender venezolanischer Flüchtlinge im Nachbarland Kolumbien angeprangert. "Die erschreckende Zahl könnte bei etwa 3.000 toten Venezolanern liegen, die Opfer von Hass und Fremdenfeindlichkeit wurden", sagte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Dienstag (Ortszeit) in Caracas. Es gebe einen "Massenmord an Venezolanern in Kolumbien".
In den beiden Ländern hatte zuletzt die Tötung von zwei Jugendlichen in einer kolumbianischen Grenzstadt für Schlagzeilen gesorgt. Auf Videos, die sich rasch in den Online-Netzwerken verbreiteten, ist zu sehen, wie die beiden Jungen offenbar beim Ladendiebstahl ertappt werden. Später wurden sie erschossen aufgefunden. Die UNO forderte am Montag eine Untersuchung des Vorfalls.
Jahrelange Spannungen zwischen Venezuela und Kolumbien
Der Tod der beiden Jungen sei "kein Einzelfall", sagte Venezuelas Generalstaatsanwalt nun. Von Januar bis August seien nachweislich 362 Venezolaner in Kolumbien ermordet worden. Die Zahl liege in Wirklichkeit vermutlich deutlich höher, sagte Saab im Staatsfernsehen.
Wegen der anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Krise in Venezuela haben über fünf Millionen Einwohner das Land verlassen. Rund 1,7 Millionen von ihnen sind nach UN-Angaben ins benachbarte Kolumbien geflohen.
Die 2.200 Kilometer lange Grenze der beiden Länder ist seit Jahren wegen diplomatischer Spannungen offiziell nahezu vollständig geschlossen. Im Grenzgebiet sind viele bewaffnete Gruppen aktiv. Der Drogen- und Menschenschmuggel floriert. (afp/des)
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