Nach einem Finanzskandal um Millionendeals gilt der genaue Status des italienischen Kardinals Angelo Becciu als unklar. Laut Vatikan darf er am Konklave nicht teilnehmen, Becciu pocht jedoch darauf.

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Kurz vor der bevorstehenden Papst-Wahl droht Streit im Vatikan: Der wegen eines Finanzskandals beim verstorbenen Papst Franziskus in Ungnade gefallene Kardinal Angelo Becciu will am Konklave teilnehmen. In einer Auflistung des Vatikans der Kardinäle wird der aus Sardinien stammende Kirchenmann als "Nicht-Wähler" geführt. 2020 entzog ihm Franziskus im Zuge des großen Betrugsskandals die "mit dem Kardinalrat verbundenen Rechte".

Sein genauer Status ist seitdem jedoch nicht völlig klar. Becciu argumentierte in einem Zeitungsinterview, die vom Vatikan verbreitete Liste habe "keinen rechtlichen Wert". 2022 hatte Franziskus Becciu zum Konsistorium, also zur Versammlung der Kardinäle, eingeladen. Der Italiener sieht in diesem Schritt eine Art Rehabilitierung, nach dem Entzug seiner Rechte als Kardinal. Vom Vatikan gibt es zu dieser Frage derzeit keine offiziellen Informationen.

Kardinäle dürften über den Fall beraten

Ende 2023 war Becciu als erster Kardinal in der Geschichte der katholischen Kirche von einem Gericht im Vatikan zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. In dem Prozess ging es um fragwürdige Millionendeals in einem Immobilienskandal, in die er verwickelt war.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag haben sich den nach dem Papst-Tod geltenden Regeln entsprechend Kardinäle zu ersten Generalkongregationen getroffen. Am Mittwoch kommen sie zum dritten Mal zusammen. Bisher ist offiziellen Angaben zufolge noch nicht über Details des bevorstehenden Konklaves gesprochen. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass zumindest in den kommenden Sitzungen über den Fall beraten wird. (dpa/bearbeitet von phs)