Dieser Scherz ging voll daneben: Für ein komisches Webvideo hat ein Vater in Florida sein Baby in ein Pfandleihhaus gebracht und nach dessen Wert gefragt. Die Aktion löste eine Polizeifahndung aus.

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Brian Slocum, ein alleinerziehender Vater aus Florida, hat seinen kleinen Sohn in einem Pfandleihhaus auf die Theke gelegt und nach dessen Wert gefragt. Er wollte die Szene laut US-Medienberichten für einen komischen Videoclip verwenden. Doch der Besitzer des Ladens in Sarasota war alles andere als amüsiert und rief die Polizei.

Nach dem 43-jährigen Vater lief dann rasch eine Großfahndung an, sein Foto wurde in regionalen Fernsehsendern gezeigt. Slocum kontaktierte daraufhin selbst die Polizei - und Dutzende von Beamten umzingelten nach seiner eigenen Schilderung bald seine Wohnung. Die Polizei habe seinen Scherz "überhaupt nicht lustig oder komisch" gefunden, wurde Slocum in den Medienberichten zitiert. Der schlechte Witz blieb für ihn dann aber ohne weitere Folgen.

"Er ist kaum gebraucht"

"Dies ist, was ich habe", hatte der Vater in dem Pfandleihhaus über seinen Sohn Caden gesagt, den er im Kinderautositz auf die Theke legte. "Er ist kaum gebraucht und siebeneinhalb Monate alt. Was denken Sie, was er wert ist?" Als der schockierte Eigentümer des Ladens nicht reagierte, zog Slocum wieder mit dem Kind von dannen: "Ich brauche nur einen Babysitter für zwei Wochen", sagte er den Berichten zufolge beim Verlassen des Ladens.

Slocum habe "ziemlich ernst" gewirkt, sagte der Pfandleihhaus-Besitzer Richard Jordan. Er habe das Baby herumgedreht und gesagt: "Kann ich das verpfänden?". Auch nachdem sich das Ganze als Scherz entpuppte, konnte Jordan nicht lachen: "Das ist nicht lustig, das ist eine ernsthafte Angelegenheit", entrüstete er sich.

Slocum wollte die Pfandleih-Story für einen Beitrag im Internetdienst Snapchat nutzen. Dort stellt er regelmäßig Videos ein, die er für lustig hält. Die Polizei teilte mit, das Kind sei bei seinem Vater in "sicherem" Zustand gefunden worden, ein strafrechtliches Vorgehen gegen den Mann sei nicht geplant.

(afp/fra)  © AFP

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