Seit Tagen kämpfen die Menschen in Venedig mit den Wassermassen. Auch am Wochenende können sie wohl nicht richtig durchschnaufen. Der Bürgermeister ruft auch im Ausland zu Spenden auf. Andere Teile Italiens ächzen unter Schneelasten.

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Die Lage in Venedig bleibt nach tagelangem Hochwasser angespannt. Für den späten Samstag kündigten Meteorologen neue Unwetter an.

Die Schulen, die in Italien eigentlich auch am Samstag geöffnet sind, sollten weiter geschlossen bleiben. Viele Museen und Sehenswürdigkeiten, darunter auch der Dogenpalast am Markusplatz, sollten aber wieder öffnen.

Für den Vormittag sagte die Kommune einen Wasser-Höchststand von etwa 120 Zentimetern über dem normalen Meeresspiegel vorher. Bei dieser Höhe wird auch wieder der Markusplatz überschwemmt, weil er der niedrigste Punkt der Lagunenstadt ist. Der Wert liegt allerdings weit unter dem Rekord von Dienstag, an dem 187 Zentimeter erreicht wurden und fast die ganze Unesco-Welterbestadt überschwemmt war. Es war der höchste Wert seit mehr als 50 Jahren.

Bürgermeister befürchtet Hunderte Millionen Schaden

Am Freitag überflutete Wasser erneut große Teile der Stadt. Tote Ratten schwammen im Wasser, Bewohner versuchten ihre Geschäfte und Bars zu reinigen - der Schaden geht laut Bürgermeister Luigi Brugnaro in die Hunderte Millionen. Er rief auch zu Spenden aus dem Ausland auf. "Venedig ist der Stolz ganz Italiens, Venedig ist ein Kulturerbe für jeden, einzigartig in der Welt", erklärte er.

Der Kulturbeauftragte des Vatikans, Kardinal Gianfranco Ravasi, verglich die Zerstörung in Venedig mit dem Brand von Notre-Dame in Paris. Es habe damals nicht nur eine "technische Diskussion" gegeben, sagte er laut Nachrichtenagentur Ansa. "Es gab Leute, die weinten, weil sie ein großes Symbol sterben sahen. Ich würde sagen, diese kulturelle Sensibilität müssten wir wiederholen."

Für Samstag verhängte der Zivilschutz für Teile der Region Venetien die höchste Unwetterwarnstufe - allerdings nicht für die Stadt Venedig. Schnee richtete derweil schon am Freitag in Südtirol Chaos an, einige Dörfer waren abgeschnitten, weil Straßen gesperrt waren. Tausende Menschen waren ohne Strom, wie die Südtiroler Landesverwaltung mitteilte.  © dpa

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